Die Chemie und verwandte Branchen sind die Lebensader der rheinland-pfälzischen Industrie: 2016 erwirtschafteten die Unternehmen mehr als 40 Prozent aller Umsätze im verarbeitenden Gewerbe. Und auch sonst ist die Chemieindustrie tragend für den Standort.
Fast 20 Prozent
oder knapp 26 Milliarden Euro – so viel trug die rheinland-pfälzische Chemieindustrie (ohne Pharma und Gummi/Kunststoff) 2016 zum gesamtdeutschen Umsatz der Branche bei. Im Bundesländervergleich sind wir damit der zweitwichtigste Chemiestandort nach Nordrhein-Westfalen. Die Pharmaunternehmen im Land erwirtschafteten knapp 9,4 Prozent oder 4,5 Milliarden Euro des bundesweiten Branchenumsatzes, für die Gummi- und Kunststoffwarenindustrie betrug der Wert gut 7,7 Prozent (knapp 5,5 Milliarden Euro).
Bis zu 5 Prozent
ihres Umsatzes haben unsere Branchenunternehmen 2015 durchschnittlich in Innovationen investiert. Landesweiter Spitzenreiter war die Gummi- und Kunststoffwarenindustrie (4,9 Prozent), die Chemie kam auf 3,9 und Pharma auf 3,8 Prozent. Zusammen waren das mehr als 1,5 Milliarden Euro – und damit fast die Hälfte aller landesweit getätigten Investitionen der Industrie. Mit unseren Top-Investitionsquoten haben wir andere bedeutende Branchen im Land abgehängt: So erreichte die Autoindustrie nur 1,8 und der Maschinenbau 2,8 Prozent.
587.498 Euro
hat jeder der gut 46.000 Mitarbeiter unserer Chemieindustrie 2015 im Durchschnitt erwirtschaftet. Das waren fast drei Viertel mehr als der Durchschnitt aller Industriebeschäftigten (338.859 Euro) – und bedeutete mit großem Abstand Platz 1 unter allen Industriebranchen. Auf Rang 2 folgte die Autoindustrie mit 494.489 Euro pro Kopf. Die knapp 12.000 Pharma-Mitarbeiter erwirtschafteten 376.065 Euro, die gut 22.000 Beschäftigten bei Gummi und Kunststoffwaren 226.739 Euro.
Fast 21 Millionen Tonnen Güter
hat die Binnenschifffahrt in Rheinland-Pfalz in den ersten elf Monaten 2016 umgeschlagen. Das waren 2,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Unter den Bundesländern lagen wir damit auf Rang 4 hinter NRW, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Allein der Chemiestandort Ludwigshafen war für gut 6,3 Millionen Tonnen Güterumschlag verantwortlich – Platz 6 unter allen deutschen Binnenhäfen.
83,6 Prozent Mittelstand
Die Struktur der Chemieindustrie im Land ist durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt: Fast 64 Prozent aller Firmen hatten 2012 weniger als 10 Mitarbeiter, knapp 20 Prozent zwischen 10 und 49. In der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie hatten gut 72 Prozent aller Betriebe weniger als 50 Mitarbeiter, bei Pharma 68 Prozent.
Knapp 2 Millionen Menschen
waren in unserem Land 2016 erwerbstätig – ein neuer Höchststand und das sechste Rekordjahr nacheinander. Auch was die Arbeitslosigkeit angeht, steht Rheinland-Pfalz gut da, obwohl es große regionale Unterschiede gibt: Eine durchschnittliche Quote von 5,1 Prozent bedeutete den drittbesten Wert aller Bundesländer. Besser schnitten 2016 nur Bayern (3,5) und Baden-Württemberg (3,8 Prozent) ab.