Desinfektionsmittel gegen Corona werden zurzeit dringend benötigt. Der Mittelständler Ursa Chemie aus Montabaur hat seine Produktion umgestellt und die ersten Paletten mit Desinfektionsmittel an kommunale Einrichtungen im Westerwaldkreis ausgeliefert.
Allerdings kann das Unternehmen seine Kapazitäten aufgrund von Lieferengpässen bei weitem nicht ausnutzen. Zur Herstellung braucht es die Rohstoffe Ethanol oder Isopropanol, die am Markt nicht mehr verfügbar sind. Ursa Chemie bittet daher Alkoholhersteller und Chemikalienhändler, auch kleinere Mengen verfügbaren Alkohols ans Unternehmen zu liefern.
Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) kümmern sich in einer gemeinsamen Aktion für die Notfallversorgung der deutschen Krankenhäuser um die Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln. Von verschiedenen Mitgliedsunternehmen des VCI wurden in einem ersten Schritt 700 Tonnen Ethanol und 35.000 Liter Wasserstoffperoxid sowie über 12.000 Liter Glyzerin als Komponenten für Händedesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt.
In Absprache mit dem ADKA organisieren die Chemieunternehmen die Auslieferung der Chemikalien an mehr als 370 Apotheken in Deutschland, die Krankenhäusern angegliedert sind. Von den Zielapotheken werden die Desinfektionsmittel an die Krankenhäusern weitergegeben.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup: „Viele unserer Mitgliedsunternehmen stehen bereit und tragen aktiv zur Notfallversorgung bei. Teilweise werden Desinfektionsmittel und Rohstoffe sogar kostenlos an Krankenhäuser abgegeben.“
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