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So wichtig ist die Chemie für die Energiewende

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So wichtig ist die Chemie für die Energiewende
Immer mehr Windräder: Die Anlagen müssen extrem robust sein. Das ermöglichen Kunst-, Kleb- und Dichtstoffe aus der Chemie. Foto: Photocreo Bednarek - stock.adobe.com

Emissionen senken – durch Erneuerbare

Für die Energiewende brauchen Industrie und Haushalte mehr Strom. Zum Beispiel, um E-Autos zu speisen oder um Wasserstoff zu gewinnen. Klimafreundlich ist das nur, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien entsteht. Damit die Anlagen für zukunftsfähige Stromerzeugung funktionieren und lange halten, kommen Produkte aus der Chemie zum Einsatz.

Solarstrom boomt auf Balkonen und auf Freiflächen

Vom riesigen Solarpark bis zum steckerfertigen Balkonkraftwerk: Sonnenstrom boomt. Denn die Technik ist bewährt, Sonnenlicht jeden Tag verfügbar, die Solarmodule langlebig. Inzwischen gibt es in Deutschland 3,7 Millionen Solaranlagen. Und der Ausbau schreitet weiter voran.

Gut zu wissen: Das wichtigste natürliche Element für Solarzellen ist Silizium. Es steckt in Quarzsand. Erst durch aufwendige chemische Verfahren entsteht reines Silizium. 

Beispiel Röchling: Kunststoffe für Solarmodule

Die Werkstoffe von Solaranlagen müssen für den Dauereinsatz im Freien geeignet sein. Weder Hitze und Licht noch Nässe oder Hagel dürfen ihnen etwas anhaben. Sie müssen sich außerdem gut reinigen lassen. Die Kunststoffe von Röchling zum Beispiel sind speziell für die Anforderungen an Solaranlagen und Wafer konzipiert. Damit jede Installation sitzt und jahrzehntelang leistungsfähig bleibt.

Solarpark im Sonnenschein. Foto: Björn Wylezich - stock.adobe.com
Solaranlagen boomen. Damit diese eine gute Ausbeute zeigen und lange halten, brauchen wir Produkte aus der Chemie. Foto: Björn Wylezich - stock.adobe.com

Chemie-Solarparks: Unabhängiger werden von fossilen Energien

Chemieunternehmen in Rheinland-Pfalz machen sich selbst unabhängiger von klimaschädlicher Energie. So ging bei Boehringer Ingelheim 2023 ein Solarpark mit einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden ans Netz. Das entspricht dem Jahresverbrauch von ca. 340 vierköpfigen Familien.

Wie für Boehringer Ingelheim soll auch für die BASF ein Solarpark die CO2-freie Chemieproduktion voranbringen. 2026 beginnt der Bau in Frankenthal bei Ludwigshafen. Von dem grünen Strom profitiert dann nicht nur das Unternehmen, sondern auch Frankenthal und umliegende Gemeinden.

 

Windenergie: Lackprodukte schützen vor Korrosion

Die Windkraft war 2023 mit einem Anteil von 31 Prozent der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. Ob an Land oder auf dem Meer: Immer mehr Leistung stammt aus den Anlagen, in denen Rotorblätter die Bewegungsenergie des Windes per Drehbewegung auf einen Generator übertragen. 

Damit das funktioniert, schützen Lackprodukte aus der Chemieindustrie den Generator vor Korrosion. Silicon-Erzeugnisse verbessern das Wärmemanagement der Generatoren, schirmen vor Feuchtigkeit ab und isolieren stromführende Teile. Auch die Rotorblätter selbst brauchen chemische Mittel, um Wind und Wetter zu trotzen.

Beispiel: Klebe-Anwendungen für die Windrad-Montage von Kömmerling

Kleb- und Dichtstoffe von Kömmerling aus Pirmasens sorgen dafür, dass Bolzen an der Rotorblattwurzel und das Maschinenhaus optimal abgedichtet sind. Auch die Fugen der Betonturmsegmente dürfen kein Einfallstor für Feuchtigkeit oder Fremdkörper sein. Zur Montage einer Windanlage gehören daher Lösungen, die optimal verbinden und dichten.

 

Montage eines Windrads an Land. Foto: Martina Berg - stock.adobe.com
Montage eine Windrads: Hierbei kommt es unter anderem auf perfekte Verankerungen und Dichtungen an - mit Materialien aus der Chemie. Foto: Martina Berg - stock.adobe.com

Beispiel: Klebe-Anwendungen für die Windrad-Montage von Kömmerling

Kleb- und Dichtstoffe von Kömmerling aus Pirmasens sorgen dafür, dass Bolzen an der Rotorblattwurzel und das Maschinenhaus optimal abgedichtet sind. Auch die Fugen der Betonturmsegmente dürfen kein Einfallstor für Feuchtigkeit oder Fremdkörper sein. Zur Montage einer Windanlage gehören daher Lösungen, die optimal verbinden und dichten.

 

E-Mobilität: Auf in die Zukunft

Anfang 2024 rollten 1,4 Millionen batterieelektrische Pkw und 2,9 Millionen Hybrid-Pkw auf Deutschlands Straßen. Inzwischen gibt es fast 100.000 Normal- und mehr als 25.000 Schnell-Ladepunkte. Emissionsfrei Auto zu fahren, wird einfacher. Die Chemie-Industrie wirkt an vielen Gliedern der E-Auto-Wertschöpfungskette mit:

  • Lithium-Ionen-Akkus brauchen Vorprodukte und Materialien aus der Chemie, etwa Kupferfolien für eine hohe Ladedichte.
  • Leistungsfähige Kathodenmaterialien ermöglichen superschnelles Aufladen.
  • Leichtbaumaterialien, zum Beispiel aus Kunststoff, mindern das Fahrzeuggewicht und tragen damit zu größerer Reichweite bei.
  • Hochleistungskunststoffe isolieren stromführende Teile, sind hitzebeständig und schützen die Komponenten im Batterieraum.
  • Batterie-Recycling hilft, den Wertstoffkreislauf der Akku-Rohstoffe zu schließen.
     

E-Auto an der Ladestation eines Firmengeländes. Foto: Petair - stock.adobe.com
Höhere Reichweite, bessere Batterien, mehr Ladestationen: Emissionsfrei fahren wird immer einfacher und beliebter. Ohne die wichtigen Chemie-Materialien wie Schmier- und Kunststoffe geht es dabei nicht. Foto: Petair - stock.adobe.com

Beispiel: Schmierstoffe für die Elektromobilität von Fuchs

Zwar brauchen Elektroautos kein klassisches Motoröl. Allerdings bleiben unter anderem für Getriebe, Hydraulik und Radlager Schmierstoffe wichtig. Mehr noch: Durch hohe Drehzahlen und größere Wärmeentwicklung müssen Schmierstoffe in E-Autos besondere Anforderungen erfüllen. Dazu zählen optimale Kühleigenschaften, sehr gute Wasserabscheidung und bestimmte Materialverträglichkeiten. 

Die Temperierflüssigkeiten (Thermofluide) von Fuchs beispielsweise sorgen für die Batterie-Direktkühlung. Andere Schmierstoffe schützen das Batteriegehäuse vor Korrosion. Spezielles E-Drive-Öl und Antriebswellen-Gelenkfett sind für hohe Drehmomente geeignet und senken die Temperatur.

Energiewende in Haushalten, Industrie und auf den Straßen

Die Energiewende in Wirtschaft und Privathaushalten erfordert mehr Strom – und zwar grünen. Innovationen aus der Chemie tragen dazu bei, dass die Chemie-Industrie nicht nur ihre eigenen Emissionen senkt, sondern auch anderen Sektoren hilft, nachhaltiger zu werden.
 

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