Die Preisträger des 59. Bundeswettbewerbs Jugend forscht stehen fest und sind in Heilbronn ausgezeichnet worden. Das Bundesfinale 2024, für das sich 175 junge MINT-Talente mit 107 innovativen Forschungsprojekten qualifiziert hatten, wurde gemeinsam von der Stiftung Jugend forscht e. V. und vom Science Center experimenta in Heilbronn ausgerichtet.
Im Bereich Chemie gewannen die drei Schüler Lovis Eichhorn (17), Jaan Matti Seemann (17) und Till Tatka (17) von der Max-Planck Schule in Kiel: Sie gingen auf die Suche nach einem umweltfreundlichen Ersatz für Bitumen, was aus Erdöl hergestellt wird, um Straßenasphalt zu gewinnen. Dafür experimentierten die Jungforscher mit unterschiedlichen Gemischen aus Asche, Sand, Ölen und Oxidationsmitteln und testeten mehrere Verfahren zur Erhitzung und Aushärtung der Proben. Die besten Ergebnisse erzielte eine Rezeptur aus Sonnenblumenöl, Sand und Salpetersäure als Oxidationsmittel.
Schwermetallbelastung nach Flut im Ahrtal zurückgegangen
Doch auch für einige Schüler aus Rheinland-Pfalz gab es besondere Ehrungen. So belegten Benedikt Lamberty (18) und Anna Katharina Hinson (18) aus dem Arhtal den 5. Platz im Bereich Chemie. Hierfür erhielten sie 500 Euro und dürfen am Stockholm Junior Water Prize in Schweden teilnehmen. Die beiden Jugendlichen hatten sich mit dortigen Lagern für kupferhaltige Pflanzenschutzmittel aus dem Weinbau befasst, die im Juli 2021 von der Flut überschwemmt wurden. Dadurch stiegen die Belastungen mit dem Schwermetall in der Region deutlich an.
Heute, drei Jahre später, geben die Jungforscher Entwarnung: Die Kupfergehalte in den Böden am Ahrlauf und in den Weinbergen sind wieder unbedenklich; der Anbau von Wein oder Obst und Gemüse in Privatgärten ist gefahrenfrei möglich.
Platz 3 für Mainzerin in Geo- und Raumwissenschaften
Die 17-jährige Clara Köstler aus Mainz belegte den 3. Platz in Geo- und Raumwissenschaften. Sie untersuchte Muschelschalen von Tieren, die zuvor in unterschiedlichen, aber konstant temperierten Aquarien gelebt hatten und gewann damit ein Preisgeld von 1500 Euro.
Manche Strukturen der Flussperlmuschel werden in der Forschungsliteratur als Indiz für die Wassertemperatur gewertet, die während der Lebenszeit der Tiere herrschte. Die Jungforscherin fand heraus, dass es zwar keinen direkten Zusammenhang der Strukturen mit der Wassertemperatur gibt, sich jedoch aufgrund von Hinweisen auf jahreszeitliche Muster in der Schale weitere Strukturanalysen lohnen.
Den Preis für eine Arbeit von Auszubildenden auf dem Gebiet „Mensch – Arbeit – Technik“ gewann Benjamin Meixner (20) aus Windhagen vom Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR). Meixner nahm sich vor, eine ferngesteuerte Drohne selbst zu bauen. Einige der wesentlichen Komponenten entwarf er am Laptop, um sie anschließend per 3-D-Drucker herzustellen. Als besonders knifflig erwies es sich, die optimalen Einstellungen für die Regelung der Fluglage herauszufinden. Dazu nahm der Jungforscher die Startversuche seiner Drohne auf Video auf, um sie anschließend in Zeitlupe zu analysieren und sich Schritt für Schritt an die besten Einstellungen heranzutasten.