Politik & Wirtschaft

Verbände warnen vor Verlust der Zukunftstechnologie Batterie

· Lesezeit 2 Minuten.
Ein Batteriesymbol umgeben von Datenströmen. stock.adobe.com/KanawatTH
Batterieforschung: Die Anstrengungen zur Entwicklung neuer Batteriesysteme sind nach wie vor gewaltig – vor allem an den starken weltweiten Wirtschaftsstandorten. Foto: stock.adobe.com/KanawatTH

Zum zweiten Mal im Jahr 2024 streicht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) überraschend den Stichtag zum Einreichen neuer Vorschläge zur Batterieforschung: Projektskizzen zum BMBF-Programm „Forschung und Entwicklung (FuE) an Batterietechnologien für technologisch souveräne, wettbewerbsfähige und nachhaltige Batteriewertschöpfungsketten“ können nicht mehr eingereicht werden. Parallel dazu werden aktuell Forschungseinrichtungen darüber informiert, dass bereits ausgearbeitete Rahmenpläne für Kompetenzcluster unter anderem in der Produktions- und Materialforschung sowie die darauf eingereichten Skizzen neuer Forschungsvorhaben nicht mehr gefördert werden. 

Damit steigt das BMBF de facto aus der Zukunftstechnologie Batterie, einem der aktuell ökologisch und ökonomisch bedeutsamsten Forschungsfelder aus. Das kritisieren der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband Deutscher Maschinen – und Anlagenbau (VDMA), das Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen Batterien (KLiB) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). 

Massive Konsequenzen für künftige Forschung und Innovationen

Das BMBF verschließe damit die Quelle der Forschungs- und Innovationspipeline, die in der industriellen Umsetzung, aber auch in der weiterhin geförderten „Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB)“ in Münster mündet. Dies sei umso unverständlicher, da andere globale Wirtschaftsregionen massiv FuE in dieser Zukunftstechnologie verstärken. 

Der Schritt des BMBF konterkariere das gemeinsame Ziel der Bundesregierung, dass „Deutschland zu einem Zentrum für Forschung, Fertigung und Recycling von Batteriezellen“ werden soll. VCI, VDMA, KLiB und ZVEI fordern daher, dass die Bundesregierung klare Signale sendet, die Batterieforschung fortzusetzen und sogar weiter auszubauen, um den Verunsicherungen und dem bereits erfolgenden Abbau der Batterieforschung zu begegnen.

Batterieforschung: Globaler Wettbewerb der Forschungsstandorte

Die Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von High-Tech-Standorten werden sich künftig auch daran orientieren, Batterien neu und kontinuierlich weiterzuentwickeln und in hohen Stückzahlen zu produzieren. Der Ausstieg aus Forschung und Weiterentwicklung bedeute Stagnation und damit den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit aller am Ökosystem beteiligter Unternehmen und von Industrien, deren Produkte auf Batterien basieren. Die vier Organisationen verweisen darauf, dass die globalen Forschungsanstrengungen zur Entwicklung neuer, nachhaltigerer, preiswerterer und weiterentwickelter Batteriesysteme, die neue Produkte ermöglichen oder ohne kritische Rohstoffe auskommen, nach wie vor gewaltig seien., nach wie vor gewaltig seien. Gerade die ohnehin im Batteriebereich starken weltweiten Wirtschaftsstandorte intensivierten massiv ihre Forschungsaktivitäten: China hat angekündigt 750 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung von Festkörperbatterien zu investieren. Die USA fördern zwei neue Forschungsteams mit 113 Millionen Euro zur Entwicklung neuer Batteriesysteme. Im Rahmen des „Battery Materials Processing and Battery Manufacturing and Recycling Program“ sind Gesamtinvestitionen in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar für die Herstellung, Verarbeitung und das Recycling von Batterien geplant. Südkorea verstärkt seine ohnehin starke Batterieindustrie mit 6 Milliarden Euro.

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