Mit der Kampagne „Zeitenwende gestalten“ will die IGBCE gemeinsam mit Sozialpartnern und Politik nach Lösungen suchen, um eine Rezession zu verhindern und die Industriearbeitsplätze in Deutschland zu halten. Den aktuellen Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg und seine Folgen will sie im Sinne der Beschäftigten auf politischer und betrieblicher Ebene begegnen. Deshalb hat die IGBCE Rheinland-Pfalz/Saarland rund 100 Betriebsratsmitglieder und ehrenamtliche Spitzenfunktionäre zu ihrer energiepolitischen Tagung im Erich-Schott-Centrum von Schott nach Mainz eingeladen, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verbänden und Wirtschaft über die Auswirkungen der Energiekrise zu diskutieren.
Teilnehmer waren Alexander Schweitzer, Staatsminister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IGBCE, Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender der Schott AG, Roland Strasser, Landesbezirksleiter der IGBCE Rheinland-Pfalz/Saarland, Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer Chemieverbände Rheinland-Pfalz sowie Iris Bienert, Geschäftsführerin Verband Papierindustrie Rheinland-Pfalz. Gewerkschaft, Betriebsräte, Wirtschaft und Politik sind sich einig, dass die Sicherung der langfristigen Zukunftsfähigkeit des Landes nur mit einer wettbewerbsfähigen Industrie und guten Industriearbeitsplätzen gelingen kann. Es bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf allen Ebenen, um unter veränderten Bedingungen als Industriestandort erfolgreich zu bleiben.
Politik muss für flexible Rahmenbedingungen und Planungssicherheit sorgen
Roland Strasser kommentiert: „Wir befinden uns in einer ernsten Situation und leben in bewegten Zeiten. Als Zukunftsgewerkschaft übernehmen wir Verantwortung in der Krise und Transformation. Es liegt an uns die Zeitenwende zu gestalten und eine schleichenden Deindustrialisierung zu verhindern! Besonders wichtig ist, die Konsequenzen für die Beschäftigten abzufedern. Es braucht jetzt wirksame Maßnahmen, um Menschen zu entlasten und Industriearbeitsplätze zu schützen. Mit dieser Tagung wollen wir der Politik einen Einblick geben, wie die Zeitenwende uns fordert und welche Forderungen wir als IGBCE stellen, damit wir gemeinsam die Zeitenwende im Sinne der Beschäftigten gestalten.“
Auch Bernd Vogler betont die Rolle der Politik: „Aktuell kämpfen die Unternehmen mit den gestiegenen Gas-, Strom- und Rohstoffkosten. Krise ist Zeit fürs Machen und genau das passiert momentan in unseren Firmen. Das Management und die Beschäftigten in der chemischen Industrie leisten momentan herausragendes, um diese schwierigen Zeiten zu meistern. Die Politik ist gefordert, passende und flexible Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Planungssicherheit bietet. Zwingend erforderlich ist eine Strom- und Wasserstoffinfrastruktur, die die Verfügbarkeit der nötigen enormen Mengen erneuerbarer Energien gewährleistet, und zwar zu einem international wettbewerbsfähigen Preis. Ohne eine solche verlässliche Planung wird es die nötigen Investitionen in die Transformation nicht geben. Das gemeinsame Ziel ist klar: Wir wollen die aktuelle Krise überwinden, den Klimaschutz voranbringen und gleichzeitig ein international wettbewerbsfähiges und erfolgreiches Industrieland bleiben.“