Zum Jahresabschluss 2019 meldet BASF einen Umsatz von 59,3 Milliarden Euro. Dieser leichte Rückgang von zwei Prozent ist niedrigeren Mengen und Preisen geschuldet. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag mit 4,5 Milliarden Euro 1,7 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. Grund sind geringere Beiträge der Basischemie-Segmente Materials und Chemicals.
Handelskonflikte zwischen USA und China trüben das Geschäftsjahr
„Unser Unternehmen behauptet sich auch in schwierigen Zeiten. 2019 war ein herausforderndes Jahr mit starkem weltwirtschaftlichen Gegenwind“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller, der die Zahlen des Geschäftsjahres 2019 gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Hans-Ulrich Engel vorstellte. Die Handelskonflikte zwischen den USA und China haben das Unternehmen belastet. Wichtige Absatzmärkte entwickelten sich langsamer, verstärkt durch Unsicherheiten durch den Brexit. In vielen wichtigen Branchen, vor allem in der Autoindustrie, sank die Nachfrage.
„Wir haben unser Ergebnis trotz eines schwierigen Marktumfeldes in allen verbrauchernahen Segmenten gesteigert. Leider konnte dies aber den Rückgang in der Basischemie nicht ausgleichen“, so Brudermüller. Das EBIT vor Sondereinflüssen der beiden Segmente Materials und Chemicals ging um 2,2 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden Euro zurück. Der starke Verfall der Isocyanate-Preise, geringere Cracker-Margen, die planmäßigen Wartungsabstellungen von Crackern und eine insgesamt schwache Nachfrage wirkten hier erheblich belastend.
Verbrauchernahe Bereiche steigern durchgehend ihren Gewinn
Die verbrauchernahen Segmente verbesserten ihr Ergebnis dagegen: Das Segment Industrial Solutions steigerte das EBIT deutlich, vor allem durch niedrigere Fixkosten, positive Währungseffekte und höhere Margen. Im Segment Surface Technologies stieg das EBIT ebenfalls signifikant, im Bereich Nutrition & Care durch einen stark verbesserten Beitrag des Bereichs Care Chemicals leicht. Auch das Segment Agricultural Solutions steigerte das EBIT deutlich.
Im Geschäftsjahr 2019 sank das EBIT der BASF-Gruppe von 6,0 Milliarden Euro auf 4,1 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging gegenüber 2018 um 11 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zurück. Das EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) lag bei 8,0 Milliarden Euro nach 9,0 Milliarden Euro im Jahr 2018. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen stieg auf 8,4 Milliarden Euro (2018: 4,7 Milliarden Euro). Darin ist ein Buchgewinn von rund 5,7 Milliarden Euro infolge der Entkonsolidierung von Wintershall nach dem Zusammenschluss mit DEA enthalten.
Fürs Wirtschaftsjahr 2020 rechnet BASF mit Einbrüchen durch Corona
„In diesem Jahr erleben wir bereits in den ersten beiden Monaten eine hohe Unsicherheit in der Weltwirtschaft. Mit dem Coronavirus ist ein neuer Faktor hinzugekommen, der das Wachstum am Jahresanfang vor allem in China erheblich belastet. Eine geringere Nachfrage und Produktionsausfälle in vielen Branchen sind bereits sichtbare Folgen der Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus“, so Martin Brudermüller.
BASF geht davon aus, dass sich die negativen Effekte des Coronavirus weltweit vor allem im ersten und zweiten Quartal 2020 deutlich auswirken werden. Diese Annahmen berücksichtigen derzeit keine weltweite Ausbreitung des Virus, die zu wesentlichen Beeinträchtigungen der Weltwirtschaft über die erste Jahreshälfte hinaus führt. Brudermüller: „Wir erwarten jedoch nicht, dass die Corona-Effekte im Jahresverlauf vollständig ausgeglichen werden können."
Die Weltwirtschaft wird deshalb nach Einschätzung von BASF mit 2,0 Prozent voraussichtlich deutlich langsamer wachsen als 2019 (2,6 Prozent). Für die globale Chemieproduktion prognostiziert das Unternehmen mit 1,2 Prozent ein Wachstum deutlich unter dem Niveau von 2019 (1,8 Prozent). Das wäre das mit Abstand niedrigste Wachstum seit der Finanzkrise 2008/2009.
Zum vollständigen BASF-Unternehmensbericht 2019 geht es hier.