Hoher Ressourcenverbrauch und der Klimawandel erfordern ein Umdenken von Wirtschaft und Gesellschaft. Ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Kreislaufwirtschaft. Ziel ist es, das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung zu entkoppeln. Der neue Leitfaden „Einstieg in die Kreislaufwirtschaft in der chemischen Industrie“ der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemie, Chemie3, soll kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft erleichtern.
Durch die Umstellung der Rohstoffbasis, die Entwicklung von kreislauffähigen Produkten und produktbegleitende Dienstleistungen wie beispielsweise Rücknahmesysteme ergeben sich für Unternehmen neue Geschäftschancen. Um diese zu nutzen, bedarf es einer strategischen Neuausrichtung der Unternehmen. Dabei sind alle betrieblichen Funktionen von der Umstellung auf eine zirkuläre Wirtschaftsweise betroffen: von der Entwicklung neuer Produkte über die Beschaffung, Logistik, Produktion und den Vertrieb bis hin zum Marketing und produktbegleitenden Services.
Auch die stärkere Vernetzung von Unternehmen spielt eine wesentliche Rolle, da Prozesse im Sinne der Kreislaufwirtschaft über die eigene Wertschöpfung hinausgehen. Die frühzeitige Umstellung des Geschäftsmodells bietet die Chance auf einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern und den Erhalt der Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.
Für KMU stellt die Umstellung von einer linearen zu einer kreislauforientierten Wirtschaft oft eine Herausforderung dar. Mit dem Leitfaden möchte Chemie3 eine strategische und operative Handlungshilfe für Unternehmen bieten, die auf eine zirkuläre und nachhaltige Wirtschaftsweise umstellen. Aber auch schon fortgeschrittene und größere Unternehmen finden Anregungen, um ihren bisherigen Weg zu überprüfen und gegebenenfalls neue Pfade zu beschreiten.
Der Leitfaden enthält entlang von sechs Gestaltungsfeldern Lösungsvorschläge, die von der Auswahl der Produkte über die Herstellung, das Design und Recycling bis hin zu Ansätzen reichen, wie die Produkte des eigenen Unternehmens bei Kunden die Kreislaufführung fördern oder End-of-Life-Produkte zurückgenommen werden können. Praxisbeispiele zeigen, welche Lösungsansätze von Unternehmen bereits verfolgt werden.