Politik & Wirtschaft

Chemie und Pharma: Das Umfeld bleibt schwierig

· Lesezeit 2 Minuten.
3 weibliche Chemie-Professionals im Labor. Foto: BalanceFormCreative
Beschäftigung auf hohem Niveau: Mit gut 479.500 Mitarbeitenden arbeiten so viele Menschen in der Branche wie zuletzt vor 25 Jahren. Dies liegt am Stellenaufbau in der pharmazeutischen Industrie. Foto: BalanceFormCreative

Eine echte Nachfrage-Belebung steht noch aus

Vor allem das Produktionsplus bei Petrochemikalien und Derivaten (5,4 Prozent) gab der Chemieindustrie im zweiten Quartal 2024 einen Schub. Im Durchschnitt stieg die Produktion jedoch nur um 0,8 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024 (im Vergleich zum Vorjahr immerhin: + 3,7 Prozent).

Der Umsatz sank im Quartalsvergleich um insgesamt 0,7 Prozent. Dies lag am Außenhandel; der Inlandsumsatz verzeichnet ein leichtes Plus von 0,9 Prozent.

Die Kapazitätsauslastung steht bei unbefriedigenden 75,1 Prozent (im Vorquartal: 78,1 Prozent).

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup resümiert: „Die Stimmung in unserer Branche hat sich wieder spürbar abgekühlt. Denn die Weltwirtschaft hat nicht wie erhofft Fahrt aufgenommen. Eine nachhaltige Belebung der Nachfrage zeichnet sich daher nicht ab.“

Das hohe Beschäftigungsniveau bleibt stabil

Mit gut 479.500 Beschäftigten sind so viele Menschen in der Branche tätig wie zuletzt vor 25 Jahren, berichtet der VCI. Der Grund ist der Stellenaufbau in der pharmazeutischen Industrie. In weiten Teilen der Chemie gingen
die Beschäftigtenzahlen jedoch zurück. Der Fachkräftemangel und Kurzarbeit verhinderten bisher noch einschneidendere Reaktionen der Unternehmen auf die nach wie vor schwierige Geschäftslage, meldet der VCI.

Impulse aus dem Inland, schwache Nachfrage aus dem Ausland

Wichtige Kundenbranchen wie der Kfz, Ernährung oder die Papier- und Möbelindustrie produzierten mehr als im Vorquartal. Das bedeutete: mehr Aufträge für die Chemiebranche. Ihr Inlandsumsatz übertraf daher erstmals seit zwei Jahren wieder das Vorquartal (+0,9 Prozent) und lag bei 19,7 Milliarden Euro. Dafür lag im zweiten Quartal 2024 das internationale Geschäft im Minus. Mit einem Wert von 34,1 Milliarden Euro ging der Auslandsumsatz der chemisch-pharmazeutischen Industrie um 1,6 Prozent zurück. Besonders stark sank er in Nordamerika (-3,2 Prozent), während er in Afrika stieg (+1,5 Prozent).

Die Prognose: leichter Produktions- und Umsatzanstieg

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der VCI mit einem Produktionsanstieg um 3,5 Prozent. Trotz rückläufiger Preise erwartet er ein Umsatzplus von 1,5 Prozent.

 

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