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Ammoniak: BASF und Evonik wollen CO2-Fußabdruck reduzieren

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Niederlassung des Chemie-Unternehmens BASF in Ludwigsburg. Foto: stock.adobe.com/Firn
BASF-Niederlassung: Der Konzern will mit zusammen mit Evonik fossile durch erneuerbare Rohstoffe und Energieträger ersetzen. Foto: stock.adobe.com/Firn

Der Chemiekonzern BASF und der Kunde Evonik haben sich auf die erste Lieferung von Ammoniak BMBcertTM von BASF geeinigt. Damit unterstreichen beide Chemieunternehmen ihr Bekenntnis, Produkte mit einem reduzierten Product Carbon Footprint (PCF) anzubieten. Mit Ammoniak BMBcert stellt BASF Evonik ein Produkt bereit, dessen PCF mindestens 65 Prozent niedriger ist als das Standardprodukt.

Sowohl BASF als auch Evonik erweitern ihr Produktportfolio und bringen unter Anwendung eines Biomassenbilanzansatzes ammoniakbasierte Produkte auf den Markt. Diese Produkte sind über bestehende Vertriebskanäle jederzeit verfügbar und vollständig in die ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) der Unternehmen integriert.

Weniger fossile Brennstoffe, mehr erneuerbare Ressourcen

„Evonik und BASF teilen die gleiche Vision: Wir sind davon überzeugt, dass die chemische Industrie fossile durch erneuerbare Rohstoffe und Energieträger ersetzen kann. Die Versorgung mit Ammoniak BMBcert ist ein großer Meilenstein für beide Unternehmen“, sagt Jens Aßmann, Vice President Business Management Ammonia Value Chain and Operations Amino Resins bei BASF.

Evonik hat eine erste Lieferung des von BASF hergestellten Ammoniaks BMBcert erhalten. Mit der Integration von Ammoniak BMBcert von BASF in seine ISCC (International Sustainability and Carbon Certification) PLUS-zertifizierten Produktionsprozesse unterstreicht Evonik sein Engagement für eine nachhaltigere Wirtschaft und seine ehrgeizigen Ziele zur Emissionsreduzierung. Bis 2030 will Evonik die Scope 1- und Scope 2-Emissionen um 25 Prozent und die Scope-3-Emissionen um 11 Prozent gegenüber 2021 senken und im Einklang mit dem Pariser Abkommen sowie validiert durch die Science Based Target Initiative (SBTi) bis 2050 klimaneutral werden.

Nachhaltigere Produkte bei Evonik

Evonik plant, aus Ammoniak BMBcert eine Reihe nachhaltiger Produkte herzustellen, darunter VESTAMIN IPD eCO und VESTAMID eCO Polyamid 12. „eCO“ steht für das Ziel von Evonik, CO2 durch einen Massenbilanzansatz und den Einsatz erneuerbarer Rohstoffe in bestehenden Systemen und Produktionsprozessen zu eliminieren. Mit den eCO-Typen profitieren Kunden ohne Leistungseinschränkungen von nachhaltigeren Produkten. So können herkömmliche, bewährte VESTAMIN-Härter für Epoxidharzsysteme, die typischerweise in Industrieböden, Marine- und Korrosionsschutzfarben eingesetzt werden, problemlos durch die IPD eCO-Sorte ersetzt werden. Gleiches gilt für VESTAMID eCO Polyamid 12, ein spezifisches Hochleistungspolyamid, das typischerweise in Schuhsohlen, Sonnenbrillen, Gasleitungen, sicherheitsrelevanten Automobilteilen und vielen weiteren Anwendungen zu finden ist.

„Wir freuen uns über die Partnerschaft mit BASF, um Ammoniak mit einem reduzierten CO2-Fußabdruck zu beziehen. Diese Zusammenarbeit ist Ausdruck unseres Engagements für den Umweltschutz und unserer Innovationsfähigkeit in einem sich schnell verändernden Markt“, sagt Silvia Torrado, Global Procurement Director for Base Petrochemicals bei Evonik.

BASF gewinnt Ammoniak aus Biomasse 

BASF wendet einen Biomassenbilanz-Ansatz an, um fossile Ressourcen zu Beginn des Produktionsprozesses durch zertifiziertes Biomethan aus Bioabfallrohstoffen zu ersetzen, die dem Produkt zugeordnet werden. Das massenbilanzierte Produkt ist nach ISCC PLUS-Standards zertifiziert. Darüber hinaus nutzt BASF für die Herstellung des Ammoniaks Strom aus erneuerbaren Quellen, wodurch dessen PCF weiter reduziert wird.

Der BASF-Unternehmensbereich Monomers hat in seiner Nachhaltigkeits-Roadmap angekündigt, bis 2025 in jeder großen Produktlinie mindestens eine zirkuläre oder PCF-reduzierte Option zu entwickeln. Massenbilanzierte Produkte sind Drop-in-Lösungen mit den gleichen Eigenschaften wie die entsprechenden konventionellen Produkte, jedoch mit einem zugeordneten Anteil an zirkulären Rohstoffen. Die nachhaltigen Angebote des Unternehmensbereichs sind ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg von BASF zur Klimaneutralität und zu Netto-Null-CO2-Emissionen bis 2050.

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