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BASF richtet sich neu aus

· Lesezeit 3 Minuten.
BASF-Wassertank am Rheinufer in Ludwigshafen. Foto: BASF SE
BASF richtet sich neu aus: Dazu zählt auch der Anspruch, das bevorzugte Chemieunternehmen für die grüne Transformation der Kunden zu sein. Foto: BASF SE

Neue Finanzziele, geringere Dividende

BASF hat eine neue Unternehmensstrategie vorgestellt, die auf eine grüne Transformation, fokussiertes Management der Geschäftsbereiche und eine gesteigerte Leistungskultur abzielt. Das Unternehmen möchte profitabel wachsen, indem es sich auf Kernbereiche konzentriert und eigenständige Geschäftsbereiche mit mehr Flexibilität ausstattet. BASF strebt an, zwischen 2025 und 2028 rund 12 Milliarden Euro an Aktionäre auszuschütten. Konkret wird das Unternehmen laut Mitteilung eine Dividende von mindestens 2,25 Euro je Aktie (2023: 3,40 Euro) zahlen.

Zudem möchte das Unternehmen die Investitionsausgaben senken und die Kosteneinsparprogramme fortsetzen.

Vier Hebel des Konzernumbaus

Die Strategie basiert auf vier Hebeln:

  1. Fokus: Stärkung der Kernbereiche und eigenständigen Geschäfte.
  2. Beschleunigung (Accelerate): Effizienzsteigerung und Vereinfachung der Unternehmensstruktur.
  3. Transformation: Förderung nachhaltiger Produkte und der grünen Transformation.
  4. Win: Förderung von Eigenverantwortung und Leistungsorientierung.

Vorgesehen sind vier Kerngeschäfte (Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care) und vier Standalone-Bereiche (Coatings, Agricultural Solutions, Battery Materials, Environmental Catalyst and Metal Solutions). In den Kerngeschäften rund um Basischemikalien und Kunststoffe sehen sich die Ludwigshafener als einer der Marktführer. Dort soll das Unternehmen wachsen und zukaufen, wie BASF-Vorstandsvorsitzender Markus Kamieth erläuterte.

Für die Standalone-Geschäfte möchte er hingegen „aktive Portfolio-Optionen“ verfolgen, etwa Börsengänge, Teilverkäufe, Börsengänge oder Kooperationen.

BASF setzt auf Kosteneffizienz und Innovation durch KI, um profitabler zu werden.

In Ludwigshafen gibt es Schließungen

Die BASF schließt in Ludwigshafen bereits Anlagen, die wenig wettbewerbsfähig sind: die Anlagen für Adipinsäure, Cyclododecanon und Cyclopentanon. Standortleiterin Katja Scharpwinkel sagte: „Weitere Maßnahmen zur Anpassung von Anlagen werden derzeit geprüft und soweit erforderlich schrittweise umgesetzt.“

Darüber hinaus wird das Unternehmen seine Strukturen auch außerhalb der Produktion in Ludwigshafen anpassen und die Kosten durch ein umfassendes Maßnahmenpaket erheblich senken. 

Gewerkschaft und Betriebsrat kritisieren die Neuausrichtung

IGBCE und der BASF-Betriebsrat kritisierten die Neuausrichtung als zu einseitig. Dem Konzern gehe es im Schwerpunkt darum, Kosten einzusparen. Doch der Fokus müsse darauf liegen, innovativ nach vorne zu denken und offensiv zu investieren, um die Modernisierung der europäischen Standorte voranzubringen. Sinischa Horvat, BASF-Betriebsratsvorsitzender, findet die Pläne für die grüne Transformation zu defensiv: „Wir wollen und wir müssen die Weichen richtig stellen und unsere Stärken ausspielen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.“ Er fordert: „Dafür müssen wir eine Pionierrolle im Auf- und Ausbau von nachhaltigen Produkten einnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen.“

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE und Mitglied des BASF-Aufsichtsrats, kommentierte: „Anlagen abbauen, Stellen streichen und zur Transformation in Trippelschritten: Für den größten Chemiekonzern der Welt genügt das nicht als Konzept.“ Für mehr Wettbewerbsfähigkeit brauche man auch Investitionszusagen in nachhaltige Produkte und Anlagen, Neubauten, Infrastruktur und in die Modernisierung vorhandener Anlagen. 

Klimaziele bleiben auf der Agenda

Bei seiner grünen Transformation will das Unternehmen Schritt für Schritt vorgehen. Seine Klimaziele möchte der Konzern weiter verfolgen:

  • Bis 2030 will BASF die unmittelbar beeinflussbaren Emissionen im Vergleich zu 2018 um 25 Prozent senken.
  • Bis 2050 strebt das Unternehmen Netto-Null-Treibhausgasemissionen für die Produktion, den Energieeinkauf und den Rohstoffbezug an.

 

 

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