Politik & Wirtschaft

Green Deal: Herausforderung für die Lackindustrie

· Lesezeit 2 Minuten.
Mechthild Heil, Peter Jansen, Dr. Christof Walter, Lucas Schmidt-Weihrich und Heinrich Krebsbach stehen vor dem Jansen-Fabrikgebäude. Foto: Jansen
Gespräch über den Green Deal: MdB Mechthild Heil zu Besuch in der Lackfabrik Jansen. Mit dabei (v.l.): VdL-Referent Dr. Christof Walter, Geschäftsführer Peter Jansen, Vdl-Referent Lucas Schmidt-Weihrich und Jansens Laborleiter Heinrich Krebsbach. Foto: Jansen

Die deutsche Lackindustrie begrüßt grundsätzlich die von der EU-Kommission unter der Überschrift "Green Deal" gebündelten Ziele zum Umwelt- und Klimaschutz. Für die Lackindustrie ist von herausragender Bedeutung, dass die relevanten Initiativen sinnvoll in das bestehende gesetzliche Regelungswerk eingeflochten werden. Bereits heute ist die chemische Industrie insgesamt hochgradig reguliert.

 

Mechthild Heil, Bundestagsabgeordnete für den Kreis Ahrweiler/Mayen, hat die EU-Chemikalienpolitik mit Schwerpunkt Green Deal gemeinsam mit Peter Jansen, Geschäftsführer der Lackfabrik Jansen in Ahrweiler und seinem Laborleiter Heinrich Krebsbach erörtert. Als Präsident des Deutschen Lack- und Druckfarbenverbandes (VdL) wurde Jansen von den VdL-Referenten aus Frankfurt, Dr. Christof Walter und Lucas Schmidt-Weihrich, begleitet.

 

EU-Vorschriften für Lacke sind kompliziert

 

Wie kompliziert die EU-Vorschriften für die Lackindustrie bereits heute sind, erklärt Jansen der Bundestagsabgeordneten am Beispiel der Konservierungsstoffe. Diese Substanzen werden dringend benötigt, um klimafreundliche Farben vor dem Verderben zu schützen. Allerdings können manche Konservierungsmittel in seltenen Fällen auch allergische Reaktionen hervorrufen. "Die aktuelle Schwarz-Weiß-Betrachtung der Politik mit einer Einteilung in gute und schlechte Substanzen führt dazu, dass Konservierungsstoffe per se als gefährlich betrachtet werden. Schimmelpilze und Bakterien in Farben und an Wänden machen aber krank. Der positive Nutzen der Konservierungsmittel für die Gesundheit von Verarbeiter und Endverbraucher wird völlig ausgeblendet," kritisiert Jansen.

 

"Wir brauchen dringend neue Wirkstoffe, die effektiv wirken und gleichzeitig die Auflagen erfüllen", fordert auch Laborleiter Krebsbach. Im Markt aber beobachte man, dass sich die Rohstoffindustrie wegen der hohen Kosten und den immensen regulatorischen Hürden gegen die Entwicklung neuer Wirkstoffe entscheidet. Ein Dilemma.

 

Neue Auflagen nur "mit Augenmaß"

 

"Der Green Deal und insbesondere die Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit erweckt den Eindruck, dass die chemische Industrie nicht ausreichend reguliert ist", fasst Jansen zusammen. Dabei müsse eine Firma wie Jansen bereits heute ein Drittel der Laborkosten für die Einhaltung des EU-Chemikalienrechts aufwenden. "Wenn neue Auflagen, dann bitte mit Augenmaß."

 

"Ich bin dankbar, vor Ort Unternehmen zu haben, die den Finger in die Wunde legen und sagen, wenn etwas gut gedacht ist, aber schlechte Auswirkungen auf Industrie und Verbraucher hat," so die CDU-Bundestagsabgeordnete. Die vielen Informationen aus der Lackindustrie will sie in den Berliner Gremien mit einfließen lassen.

 

Was die Unternehmen am Chemiestandort Rheinland-Pfalz umtreibt.

 

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