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Globale Logistik bei LTS: „Zollerleichterungen helfen uns sehr“

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Globale Logistik bei LTS: „Zollerleichterungen helfen uns sehr“
Über eine Milliarde Einheiten produziert die LTS im Jahr: Im Lager in Andernach startet ihre Reise in die ganze Welt. Foto: LTS

Die LTS Lohmann Therapie-Systeme AG mit Sitz in Andernach ist ein global führender Hersteller von Wirkstoffpflastern und anderen transdermalen Systemen. Das Unternehmen mit Sitz in Andernach stellt Produkte für Pharmafirmen in der ganzen Welt her. Heike Schüler ist die Leiterin des Kundenservices bei LTS und unter anderem für die Logistik zuständig. Im Interview erklärt sie, worauf es bei den Lieferketten eines global agierenden Unternehmens ankommt.

LTS hat Standorte auf fast allen Kontinenten und Kunden in aller Welt. In wie viele Länder werden Ihre Produkte denn versendet? 

Heike Schüler: Wir verschicken potenziell in die ganze Welt, je nachdem wo der Kunde sitzt beziehungsweise wo die Ware erwartet wird. Dabei kann es sich um direkte Exporte an Handelspartner oder den Aufbau von Zentrallagern handeln. Entscheidend ist eine zuverlässige Lieferkette. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Produkte rechtzeitig und in der geforderten Qualität an ihren Zielort gelangen. Globale Lieferketten müssen sich dabei flexibel zeigen, um etwa auf geopolitische Ereignisse zu reagieren. 

Bei so vielen Ländern mit unterschiedlichen Zollbestimmungen ist das sicher nicht unkompliziert. Worauf kommt es dabei an? 

Schüler: Als Hersteller und Verpacker von pharmazeutischen Produkten halten wir strikte Qualitätsstandards ein. Die EU gibt dabei Leitfäden vor: für die Beschaffung, Lagerung, Lieferung, aber auch für die Ausfuhr, die „Good Distribution Practice“, kurz GDP. Die LTS verfügt so über einige sogenannte zollrechtliche Bewilligungen, die die Abfertigung von Im- und Exporten erleichtern und beschleunigen können. Wir sind vertraut mit den jeweiligen Zollvorschriften- und verfahren, Zolltarifen, Ein- und Ausfuhrbeschränkungen, Steuern und Abgaben sowie den entsprechenden Dokumentationsanforderungen. Angesichts der sich ständig ändernden Zollvorschriften ist es wichtig, dass Mitarbeiter darin regelmäßig geschult werden, um Zollprozesse prüfen zu können. 

 

“Als LTS müssen wir global denken: Internationale Sanktions- oder Boykottlisten, Länderembargos, Dual-Use-Güter-Listen und Exportkontrollgesetze erfordern von uns ständig umfassende Prüfungen.”

 

Heike Schüler, Head of Customer Service bei der LTS Lohmann Therapie-Systeme AG
 

Und über die EU hinaus? 

Schüler: Als LTS müssen wir global denken. Dabei ist das Außenwirtschaftsrecht von besonderer Bedeutung: Internationale Sanktionslisten, Boykottlisten, Länderembargos, Dual-Use-Güter-Listen und Exportkontrollgesetze erfordern von uns ständig umfassende Prüfungen, um den internationalen Warenverkehr abzufertigen. Hilfreich sind dabei die Handelsabkommen zwischen der EU und anderen Ländern, die für viele Produkte Sonderkonditionen und Zollbefreiungen festlegen. Durch sogenanntes Warenursprungs- und Präferenzmanagement können wir dadurch unseren Kunden finanzielle Vorteile bieten. Dahingehend ist „Made in Germany“ nach wie vor ein starkes Markenzeichen. 

Wie viele Personen beschäftigen sich in Andernach mit diesen weltweiten Logistikprozessen? 

Schüler: In der Zollabwicklung sind das zwei Personen, in der Logistik insgesamt 28. In Andernach schicken wir etwa 70 Prozent der Waren nach Europa. Die weiteren Standorte der LTS produzieren und versenden jedoch mit eigenem Personal.

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