Politik & Wirtschaft

„Die Lage beim Brexit hat sich etwas entspannt“

· Lesezeit 2 Minuten.
Siegfried Throm, Geschäftsführer beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller. Foto: D. Laessing.
Siegfried Throm, Geschäftsführer beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller. Foto: D. Laessing

Jährlich werden eine Milliarde Arzneimittelpackungen zwischen Großbritannien und den übrigen EU-Staaten gehandelt. Käme dieser Warenstrom auch nur teilweise zum Erliegen, entstünden nicht nur wirtschaftliche Probleme. Es drohten auch medizinische Engpässe im Vereinigten Königreich. Die Briten könnten so einen Stresstest für die medizinische Versorgung viel schwerer wegstecken als die große EU. So gibt es in Großbritannien keinen einzigen Hersteller von Insulin, auf das viele Diabetiker angewiesen sind.

Das zeigt, was bei einem ungeregelten Brexit auf dem Spiel steht. Nach den Neuwahlen in Großbritannien hat sich die Lage aber etwas entspannt, denn es besteht wieder Hoffnung, dass das Land am Ende mit einem geregelten Brexit die EU verlässt. Allerdings muss dazu bis Ende 2020 ein Freihandelsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union unter Dach und Fach sein. Sonst droht erneut Stress wegen der dann erforderlich werdenden Grenzkontrollen und Zölle.

Deutsche Patienten müssen sich deshalb keine Sorgen machen: Ob geregelter oder ungeregelter Brexit – hierzulande wird es zu keinen Versorgungsproblemen mit Arzneimitteln kommen. Denn hier muss, anders als bei den Briten, nicht das ganze Wirtschafts- und Zollsystem umgestellt werden.

Lesen Sie hier, wie sich der Brexit auf die Chemiebranche auswirken kann.

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