Politik & Wirtschaft

Chemische Industrie sagt Ja zu Europa

· Lesezeit 3 Minuten.
Chemische Industrie sagt Ja zu Europa
Kampagne #JazuEuropa der Chemiebranche @ Marcel Hasübert / Chemie-RP

In der Chemiebranche wird man selten emotional. Doch wenn es um Europa und die bevorstehende Wahl am 26. Mai geht, ist das deutlich anders: Mit großer Leidenschaft rief jetzt Christian Metzger, Vorstandsvorsitzender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz, eindringlich zur aktiven Beteiligung auf.

Haltung für Europa

„Wir müssen Haltung zeigen und mit jeder Stimme zu Europa stehen“, so Metzger mit Nachdruck, „ich selbst wähle für den Erhalt der EU und ich freue mich, wenn dies mit mir viele andere tun!“ Da hat er recht, denn Europa steht für Freundschaft, Freiheit und Frieden. Für die arbeitende Bevölkerung zahlt sich die Wahl zudem doppelt aus: „Wer pro Europa wählt, der stärkt die chemische Industrie!“, erklärt Metzger, der auch Chef des Michelin-Standorts Bad Kreuznach ist. Wieso? Eine starke chemische Industrie schafft Arbeitsplätze und Wohlstand, das belegen die Fakten: Gut 68.000 Frauen und Männer beschäftigen die heimischen Chemie- und Pharmaunternehmen, jeder bringt im Schnitt rund 60.000 Euro jährlich mit nach Hause.

Kampagne zur Europawahl

Überhaupt legt sich die ganze Branche mächtig für Europa ins Zeug, das zeigen Kampagnen wie „#JazuEuropa“ vom Verband der Chemischen Industrie oder die Webseite des Bundesarbeitgeberverbandes „www.chemie-arbeitgeber“. Hier lohnt es sich sehr, mal nachzulesen. Ein Beispiel: Laut Bertelsmann-Stiftung wächst Deutschlands Wirtschaft dank des EU-Binnenmarktes jährlich um über 37 Milliarden Euro. Macht für jeden von uns? Ein dickes Plus von 450 Euro im Jahr! Metzgers Appell kommt von Herzen, wenn er alle Beschäftigten der chemischen Industrie dazu aufruft, am 26. Mai wählen zu gehen. Keine Wahl auf europäischer Ebene war bisher wichtiger.

Christian Metzger macht sich für Europa stark © Chemie-RP
Christian Metzger macht sich für Europa stark © Chemie-RP

Brexit und schwächelnde Konjunktur

Wie dringend wir ein geeintes Europa brauchen, zeigt einmal das Chaos um den Brexit, aber auch der Blick auf die aktuellen Konjunkturdaten: „Der Abwärtstrend setzt sich fort“, stellt Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz, auf der jüngsten Pressekonferenz nüchtern fest. Zwar schafften die heimischen Chemie- und Pharmaunternehmen 2018 noch ein Umsatzplus von 1,2 Prozent in Höhe von 29,5 Milliarden Euro, doch die Produktion gehe zurück, die Kosten fräßen den Gewinn auf. Knapp die Hälfte der Firmen hat übrigens laut Verbandsumfrage bereits Sparprogramme aufgelegt, die Unternehmer stöhnen unter der Last der steigenden Kosten für Energie und Löhne.

Da 70 Prozent aller Chemie- und Pharmaartikel in den Export gehen – überwiegend nach Europa –, ist eine starke gemeinsame Industriepolitik jetzt besonders wichtig. Und deshalb wird Metzger auch nicht müde, eindringlich zu werben: „Ich rufe alle Beschäftigten der chemischen Industrie auf: Gehen Sie wählen!“ Na dann –

  • Like
  • PDF

Schlagworte

Das könnte Sie auch interessieren

Sandra Parthie leitet das Brüsseler Büro des Instituts der deutschen Wirtschaft. Foto: EESC (Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss)

Klimaneutral werden, sich auf dem Weltmarkt behaupten: Der Green Deal und der neue Clean Industrial Deal sollen die EU zu grünem Wohlstand führen. Sandra Parthie, Leiterin des Brüsseler Büros des Instituts der deutschen Wirtschaft, erläutert, wie.

Newsletter