1.441 Ausbildungsplätze - und damit 12 weniger als letztes Jahr - haben die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie 2018 in Rheinland-Pfalz angeboten. Das gaben die Chemie-Sozialpartner am Freitag in Ludwigshafen bekannt.
„Die Chemie hat in diesem Jahr deutlich mehr Angebote gemacht im Bereich des Dualen Studiums und der dualen Berufsausbildung. Das ist ein neuer Höchststand seit 2013. Dagegen ist der Bedarf bei den Fördermaßnahmen gesunken“, so Bernd Vogler. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz betont: „Die Anforderungen an die Berufe steigen. Im August wurde die Wahlqualifikation ‚Digitalisierung und vernetzte Produktion‛ in der Ausbildung zum Chemikanten eingeführt. Weitere Berufe werden sicher folgen. Die Chemie braucht verstärkt qualifizierte Fachkräfte.“
IG BCE: „Wettbewerb um Fachkräfte hat längst begonnen“
„Wer glaubt, dass fertig ausgebildete Fachkräfte jederzeit auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind, der liegt falsch. Der Wettbewerb um junge Fachkräfte hat längst begonnen. Die Unternehmen müssen ausbilden und den jungen Menschen im Anschluss eine sichere Perspektive anbieten, um ihren eigenen Fachkräftebedarf zu sichern“, so Roland Strasser, Landesbezirksleiter der IG BCE Rheinland-Pfalz/Saarland. Und weiter: „Es ist gut, dass die Unternehmen die Angebote in der klassischen Ausbildung und dem dualen Studium erhöht haben. Gleichzeitig dürfen sie bei der Einstiegsqualifizierung aber nicht nachlassen. Denn die Förderung junger Menschen hin zur Ausbildungsreife ist elementar in der Fachkräftesicherung.“
Fast jeder Azubi wird übernommen
Von den 1.441 angebotenen Ausbildungsplätzen entfallen 1.062 auf die duale Ausbildung, 113 auf ein Duales Studium und 266 auf besondere Fördermaßnahmen, wie die von den Tarifpartnern betriebenen Start-Programme für noch nicht ausbildungsreife Jugendliche. 1.309 Stellen konnten besetzt werden. Die Übernahmequote beträgt 94 Prozent.
Der 2018 abgeschlossene Tarifvertrag sieht eine Steigerung der Azubi-Entgelte um 9 Prozent in den ersten beiden und 6 Prozent in den letzten beiden Ausbildungsjahren vor. Das Urlaubsgeld wurde verdoppelt und zwei freie Tage zur Prüfungsvorbereitung wurden vereinbart.