Politik & Wirtschaft

Anerkennung der Mainzer Elektrochemie als besonders nachhaltige Synthesemethode

· Lesezeit 2 Minuten.

Die Nutzung von elektrischem Strom, um chemische Reaktionen zu erzwingen, wird meist mit der Herstellung von Chlorgas oder Aluminium verbunden. Der Einsatz dieser Methode für die Herstellung von organischen Wertprodukten, wie Duftstoffe oder Vorstufen für die Herstellung von Wirkstoffen, erlebt gerade eine Renaissance, da zum einen knappe Rohstoffe für Reagenzien und Katalysatoren umgangen werden und zum anderen Stromüberschüsse gewinnbringend eingesetzt werden können. Vor rund 20 Jahren begann Prof. Dr. Siegfried Waldvogel mit dieser wissenschaftlichen Ausrichtung. Damals galt dies als exotische Nischentechnologie. Inzwischen zählt die organische Elektrosynthese zu den Topthemen in der aktuellen Chemie. Für seine wissenschaftlichen Beiträge und technischen Innovationen erhielt Waldvogel, Professor am Institut für Organische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), zwei wichtige Anerkennungen:

 

Für die metallfreien Umsetzungen und die Elektrosynthese wurde Waldvogel der Novartis Chemistry Lectureship 2019/2020 verliehen. Im Rahmen dieser Auszeichnung durch die Firma Novartis wird der Mainzer Chemiker weltweit mehrere Vorträge halten. Zudem wurde Waldvogel in den Vorstand der Fachgruppe „Nachhaltige Chemie“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gewählt. „Diese Wahl freut mich besonders. Obwohl die Fachgruppe noch relativ jung ist, weist sie einen großen Zuwachs vor allem an jungen Wissenschaftlern auf, was die Bedeutung und Relevanz der ressourcenschonenden Chemie stark unterstreicht“, teilt Waldvogel dazu mit. Innerhalb dieser Fachgruppe begleitet er die Rolle des stellvertretenden Sprechers.

 

Der Chemiker war letztes Jahr bereits mit dem Heyrovsky-Preis 2018 ausgezeichnet worden, ein Forschungspreis, den die International Society of Electrochemistry für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der molekularen Elektrochemie vergibt.

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