Politik & Wirtschaft

Chemie-Konjunktur: Keine schnelle Erholung

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Im ersten Quartal 2024 sehen zwei Drittel der Chemie-Unternehmen den Auftragsmangel als Grund für negative Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb. Ein ähnlich hoher Anteil rechnet frühestens 2025 mit einer Erholung. An der BAVC-Konjunkturumfrage beteiligten sich rund 400 Unternehmen mit über 200.000 Beschäftigten aus allen Sektoren der Branche. Die zentralen Befunde:

  • Aktuelle wirtschaftliche Lage des eigenen Unternehmens: 48 Prozent bewerteten ihre Lage als kaum befriedigend/schlecht. 38 Prozent fanden sie befriedigend. 14 Prozent nannten sie gut. Diese Ergebnisse sind schlechter als in der Pandemie und nach dem Energiekostenanstieg durch den Ukrainekrieg.
  • Ertragslage: 2023 verbuchten 18 Prozent der Betriebe einen Verlust. 25 Prozent gaben an, die Nettoumsatzrendite betrage höchstens drei Prozent. Dies ist der Bereich, der von den Tarifvertragsparteien bisher gemeinsam stets als so niedrig eingeschätzt wurde, dass den Betrieben Erleichterungen und Öffnungen bei den Tarifabschlüssen gewährt wurden. Insgesamt befanden sich damit zuletzt deutlich mehr als vier von zehn Betrieben der Branche in einer kritischen Ertragslage.
  • Gründe: Gefragt nach den Ursachen negativer Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb im ersten Quartal 2024, nannten 41 Prozent der Unternehmen starke Störungen wegen fehlender Aufträge und mangelnder Nachfrage.  

BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller resümiert: „Das Jahr 2024 haben viele Unternehmen aufgrund fehlender Aufträge bereits abgeschrieben. Umso wichtiger ist, dass wir in den anstehenden Tarifverhandlungen einen Weg finden, der den Unternehmen Zuversicht gibt und die Planbarkeit erhöht. Eine Branche in der Krise braucht einen Tarifabschluss für die Krise. Und genau daran werden wir in den nächsten Wochen mit der IGBCE arbeiten. Wir müssen dem Schutz des Standorts oberste Priorität einräumen und die begonnene De-Industrialisierung gemeinsam stoppen.“

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