Ein Dubbeglas gehört zu einem richtigen Pfälzer Weinfest einfach dazu. Wir erklären, warum das Pfälzer Trinkgefäß so heißt und woher es kommt.
Dubbeglas und der Wurstmarkt in Bad Dürkheim
Weit über eine halbe Million Besucher strömen jedes Jahr im September zum Wurstmarkt nach Bad Dürkheim. Beim weltgrößten Weinfest, das 2017 seinen 600. Geburtstag feiert, hat das „Dubbeglas“ seinen großen Auftritt. Mehr als 30.000 Gläser mit kugeligen Einbuchtungen rundum sind im Dauereinsatz. „Wurstmarkt und Dubbeglas gehören einfach zusammen“, sagt Dania Mayer. Die Designerin hat zur Jahrtausendwende den „Dubbeglas-Orden“ erfunden. Jedes Jahr kreiert sie ein neues Motiv mit Mini-Dubbeglas am Band. Der 18. Orden in diesem Jahr wird noch eine goldene Extra-Wurst schmücken – als Draufgabe zum Jubiläum.
Das Maß aller Dinge
Den Tupfen oder „Dubbe“, wie die Pfälzer sagen, verdankt der unten leicht konisch zulaufende Glasbecher seinen Namen. Die werden ins Glas gepresst oder geschliffen, damit Weinschorle & Co. mit ausreichen Grip gestemmt werden können. Denn schließlich fasst das Glas in der Regel einen halben Liter, also einen echten „Schobbe“. Und der gilt in der Pfalz als „Maß aller Dinge“, wie es auf dem Schoppen-Denkmal in Maikammer vermerkt ist.
Mittlerweile gibt es Dubbegläser in allen Farben, sogar in Plastik und kleineren Größen. „Für Fans ist das Dubbeglas ein unverwechselbares Souvenir“, so Mayer. Schon die Urgroßelterngeneration schätzte den griffigen Humpen. „Auf alten Fotos sind Pfeife und Dubbeglas fast immer dabei.“ Wann genau es mit dem Kultglas losging, ist ungewiss. Gern erzählt wird, dass ein Dürkheimer Metzger beim Schlachtfest die Idee hatte. Selbst feuchte und fettige Hände konnten ein Dubbeglas ganz gut halten. Wer er war und wann er lebte, ist unbekannt. Vielleicht ist auch alles nur gut erfunden.