Am 6. Januar feiern wir die Heiligen Drei Könige. Aber hat die „Weisen aus dem Morgenland“ tatsächlich ein helles Himmelsleuchten zum Stall mit Jesu Krippe geführt, wie es in der Bibel steht?
Vieles spricht dafür, sagt Professor Joachim Wambsganß. Der Landauer ist Direktor des Astronomischen Recheninstituts am Zentrum für Astronomie der Uni Heidelberg. Lange habe man an einen Kometen gedacht: „Der Maler Giotto ist dafür mit seinem Schweifstern in der Kapelle von Padua stilbildend. Er hatte vermutlich 1301 den Halleyschen Kometen gesehen“, erklärt Wambsganß. „Kometen gelten aber als Unheilsbringer.“
Auch eine Nova oder Supernova, Sterne, die als Folge einer Explosion hell erstrahlen, kommen kaum infrage. „Das hätte man weltweit registriert. Doch etwa die Chinesen, die den Himmel schon damals akribisch beobachteten, berichten nichts davon.“ Zudem sind Novae nicht wochenlang sichtbar, sodass die Weisen ihnen hätten folgen können.
Wambsganß hält eine Konjunktion von Jupiter und Saturn für wahrscheinlicher. Dabei stehen beide relativ nah beieinander. Das kam 7 v. Chr. (nach heutigem Wissensstand der Zeitpunkt von Christi Geburt) dreimal vor und zog sich über Monate hin. Die Konstellation sei voll positiver Symbolik: „Jupiter galt als Königsplanet, Saturn stand in engem Bezug zu Israel. Begegnen sich beide im Sternbild Fische, mussten antike Sterndeuter das als gutes Omen interpretieren.“