Chemie im Alltag

Banane im Kühlschrank? Besser nicht!

· Lesezeit 1 Minute.
Gelbe Bananen liegen auf einem Tisch.
Empfindliche Früchtchen: Wenn es um die Lagerung geht ist die Banane eine echte Diva. Bild: imago images/YAY Images

Bananen, der praktische Darling für unterwegs …

Bananen zählen zu den beliebtesten Früchten in Deutschland. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 12 Kilogramm rangieren sie auf Platz 2. Nur Äpfel können sie toppen - hier liegt der Pro-Kopf-Verbrauch etwa 10 Kilogramm höher. Bananen haben etliche Vorteile:

  • Wer sie unterwegs dabei hat, etwa beim Outdoor-Sport, verfügt über eine gute Ready-to-eat-Energiequelle. Dieses Obst muss nicht gewaschen werden.
  • Außer wichtigen Kohlenhydraten wie Glukose enthält sie Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium.
  • Sie ist leicht verdaulich und bei Bedarf durchfallregulierend.

… aber bitte Bananen nicht drücken

Bananen sind nicht so einfach zu lagern wie Äpfel. Trotz der dicken Schale erleidet das Fruchtfleisch schnell Quetschungen. Es ist daher clever, die Dos & Don´ts beim Umgang mit der Südfrucht zu kennen, um

  • Druckschäden an der Frucht zu verhindern,
  • den Reifegrad zu erwischen, den man selbst am liebsten mag,
  • Food Waste durch vermeidbares Gammeln vorzubeugen.

Bananen nicht im Kühlschrank lagern: Das ist der Grund

Wie allen Südfrüchten ist Bananen die heimische Temperatur die liebste. Bei zu großer Kälte können sie eine „Chilling Injury“ erleiden: Niedrige Temperaturen führen zu Kälteschäden. Färbt sich dabei die nur Schale braun, dann ist die Veränderung rein äußerlich. Das Innere bleibt genießbar.

Bei größeren Kälteschaden kann jedoch auch das Fruchtfleisch betroffen sein. Dann taugt die Banane bestenfalls noch für einen Smoothie.

 

Bananen lagern: Dos & Don´ts

So ist es optimal So besser nicht
Bananen hängend lagern. Bananen irgendwelchem Druck aussetzen, zum Beispiel in der Einkaufstasche oder in der Obstschale.
Unterwegs: Banane in eine Box legen. Bananen lose im Rucksack transportieren.
12 Grad Lagertemperatur: Dann reifen sie nur sehr langsam. Im warmen Zimmer reifen sie zu schnell nach.
Direktes Sonnenlicht meiden. Auch Sonnenlicht fördert das schnelle Reifen.
Luft an die Banane lassen. Im Plastikbeutel neigt sie zum Faulen.
Bananen separat lagern. Dann bleiben sie länger frisch. Liegt sie neben reifem Obst, reift auch die Banane schneller.

Ethylen: Der Reife-Turbo

Das Gas Ethylen, auch Ethen genannt, fördert den Reifeprozess - manchmal zu sehr. Bananen reagieren empfindlich darauf. Sie können schneller reifen als erwünscht und kurz danach verderben.

Ethen kommt in der Natur als Pflanzenhormon (Phytohormon) mit verschiedenen Funktionen vor, nicht nur der Reifung. Es ist ein Kohlenwasserstoff und hat die Summenformel C2H4.

Lebensmittel, die Ethen absondern (wie Äpfel), und solche, die stark darauf reagieren (Bananen), sollte man nicht nebeneinander lagern. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Äpfel, Birnen, Paprika und Zucchini geben Ethen ab und beschleunigen damit die Reifung.
  • Bananen, aber auch Kiwis, Äpfel und Blattgemüse, reifen neben den Ethen-Spendern schneller.

Das Reifegas Ethen lässt sich gezielt nutzen: Obst, das ohnehin unreif geerntet wird - wie Bananen und Kiwis - kommen mit Hilfe reifer Äpfel oder Birnen schneller in den genussreifen Zustand.

Wer seine Banane allerdings am liebsten mag, wenn die Schale noch ein bisschen grün ist, hält sie von diesem Reife-Turbo fern.

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