Rund 34 Millionen Haustiere lebten im Jahr 2017 in den deutschen Haushalten, kaum ein anderes Land in Europa ist dermaßen tierlieb. Damit sie möglichst lange gesund bleiben, brauchen sie eine artgerechte Ernährung, Bewegungsmöglichkeiten und Zuneigung. Impfungen helfen, viele schwere Erkrankungen zu vermeiden. „Tierhalter sollten mit ihrem Tierarzt einen Impfplan aufstellen und diesen diszipliniert umsetzen“, empfiehlt Ulrich von Weidenbach, Tierarzt und Forscher bei MSD Tiergesundheit in Schwabenheim. Der Standort ist ein globales Forschungs- und Entwicklungszentrum für Tierarzneimittel. „Auch an fortlaufenden Parasitenschutz sollte gedacht werden, denn Parasiten sind nicht nur lästig, sondern übertragen auch schwerste Krankheiten auf Tier und Mensch“, so von Weidenbach.
Demenz auch bei Tieren
Weil sowohl Haus- als auch Zootiere immer länger leben, bekommen sie nun öfter Alterskrankheiten. „Solche Alterskrankheiten bleiben leider zu oft zu lange unbemerkt und untherapiert. Für alle Altersleiden gilt: Ernährung, Bewegung und geistige Beanspruchung beugen der Grunderkrankung vor, können aber auch Krankheitsverläufe verlangsamen und Krankheitserscheinungen mildern“, sagt der MSD-Tierarzt.
Demenz wird oft besonders spät erkannt, weil erst im fortgeschrittenen Stadium auffällt, dass die Tiere Grundkommandos verlernen oder die Orientierung verlieren. „Man geht davon aus, dass die Hälfte aller über 15-jährigen Haustiere dement ist, bei weiter steigender Lebenserwartung. Seit etwa zehn Jahren wächst daher das Forschungsinteresse an Mitteln gegen die Tierdemenz.“ Ein Durchbruch sei noch nicht in Sicht, unter anderem, weil sich Erkenntnisse nur begrenzt vom Menschen aufs Tier oder von einer auf eine andere Tierart übertragen ließen.