Chemie im Alltag

Was sind Glückshormone und wie wirken sie, zum Beispiel Serotonin?

· Lesezeit 2 Minuten.
Junges Paar mit Hund beim Joggen nach dem Regen. Foto: Storyblocks
Raus und den Kopf frei kriegen: Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist ein hervorragendes Mittel, um die Glückshormone wachzukitzeln. Foto: Storyblocks

Glückshormone leisten eine Menge - unter anderem hellen sie unsere Stimmung auf.

Eines der Glückshormone heißt Serotonin. Es hat die Summenformel C10H12N2O und zählt zur Gruppe der Tryptamine. Diese chemischen Verbindungen sind Stoffwechselprodukte vieler Lebewesen. Beim Menschen befindet sich das Serotonin überwiegend im Magen-Darm-Trakt, ein kleinerer Teil im zentralen Nervensystem.

Serotonin ist ein Neurotransmitter, ein biochemischer Stoff, der Reize zwischen Nervenzellen weitergibt. Zu Neurotransmittern gehören die Neurorezeptoren. Das sind Molekülstrukturen auf den Nervenzellen, an die sich die Neurotransmitter binden können.

Serotonin ist ein Multitalent

Serotonin hat zahlreiche Wirkungen in verschiedenen Organen. Im zentralen Nervensystem beeinflusst es unter anderem Schmerzempfinden und Gedächtnisleistung, Schlafsteuerung und Essverhalten.

Ist das Serotonin-Gleichgewicht gestört, so zieht dies vielerlei Konsequenzen nach sich. Dazu zählen Depressionen. Wenn man diese medikamentös behandelt, kommen beispielsweise Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass der Botenstoff Serotonin von der Nervenzelle, von der er abgegeben wurde, nicht wieder zurück aufgenommen wird. Nachdem er das Signal übertragen hat, bleibt er dadurch länger im synaptischen Spalt und kann dort weiterhin Reize übertragen.

Im Übrigen steht Serotonin in Beziehung zu anderen Botenstoffen, etwa zu Sexualhormonen, die sich auf die Verfügbarkeit von Serotonin auswirken. Neue Erkenntnisse dieser Art ermöglichen gezieltere Behandlungen.

Glückshormone wachkitzeln: Das funktioniert mit Bewegung

Es gibt auch natürliche Serotonin-Quellen: In Schokolade, Tofu, Avocados oder Walnüssen steckt Tryptophan, eine Vorstufe des Serotonins. Auch geringe Mengen Serotonin sind darin enthalten.

Kann man sich also glücklich essen? So einfach ist es nicht. Denn Essen allein macht eher dick und nicht so glücklich. Besser ist es, Sport zu treiben:

  • Regelmäßiges Training verbessert die Verfügbarkeit von Tryptophan.
  • Wer körperlich aktiv ist, baut Stress ab.
  • Sportliche Ziele zu erreichen, macht zufrieden und stolz.
  • Besonders Bewegung in der Sonne und in der Natur wirken sich positiv aus.

Mehr Chemie im Alltag gibt´s in unserer Rubrik Wissenschaffer.

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