Ihren Vierbeiner lassen Hundebesitzer in der Reisezeit ungern zurück. Stattdessen fährt das Tier mit in den Urlaub. Doch da müssen Herrchen und Frauchen aufpassen.
„Mindestens zwei Monate vor Abreise sollte man sich vom Tierarzt beraten lassen“, sagt Melanie Niederl, Produktmanagerin und Tiermedizinerin bei MSD Tiergesundheit. Das Unternehmen entwickelt in Schwabenheim bei Mainz mit 175 Mitarbeitern unter anderem Haustierarzneien gegen Parasiten. Auch Impfstoffe für Vierbeiner stellt es in Deutschland her.
Sandmücke kann gefährliche Krankheiten übertragen
„In fremden Ländern und Klimazonen lauern Schädlinge, die es bei uns nicht gibt“, betont Niederl. Wie die Sandmücke im Mittelmeerraum: „Sie fliegt nur 30 Zentimeter über dem Boden und sticht mit Vorliebe in Nase und Unterbauch des Hundes.“ Dabei überträgt das Insekt womöglich gefährliche Krankheiten wie Leishmaniose. Und Stechmücken können die Herzwurm-Krankheit weitergeben.
Schutz bietet ein spezielles Halsband („Scalibor“). Durch Reibung gibt es den Wirkstoff Deltamethrin ab, der sich über die Fettschicht auf der Haut gleichmäßig verteilt. „Die Substanz enthält ein Abwehrmittel, das die Mücken fernhält“, sagt die Tierärztin. Kommen die Parasiten mit dem Wirkstoff in Kontakt, lähmt er sie. Schon eine Woche vor der Abreise sollte man das Band anlegen, bis zu sechs Monate hält der Schutz.
An Impfungen denken
Ebenfalls zeitig sollten Besitzer an nötige Impfungen denken: Der Schutz gegen Viruserkrankungen wie Staupe, Parvovirose und die ansteckende Leberentzündung sowie gegen bakterielle Infektionen wie Leptospirose sollte selbstverständlich sein, so die Expertin. Eine Tollwutimpfung muss bei Grenzübertritt nachgewiesen werden.
Auch eine Reiseapotheke sollte nicht fehlen – mit Verbandszeug, Fieberthermometer, Zeckenzange und eventuell Mitteln gegen Durchfall und Erbrechen.
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