Skianzüge und Sportunterwäsche sind auf der Piste extremen Belastungen ausgesetzt. Aber Kunstfasern wie Elastan und Spandex halten Kälte, Wasserdampf und abrupten Bewegungen stand. Flexibel und widerstandsfähig macht sie der Grundstoff Polytetrahydrofuran (PolyTHF), den BASF in Ludwigshafen produziert. Die langkettigen Moleküle des PolyTHF bestehen aus weichen Abschnitten, die sich knautschen und strecken lassen. „Die Fasern sind um 500 bis 700 Prozent ihrer ursprünglichen Länge dehnbar“, erklärt Vasilios Galanos, Leiter Marketing und Vertrieb von Diolen und Polyalkoholen bei BASF. „Und sie behalten diese extreme Elastizität, ohne ihre Form zu verlieren.“
Grund dafür sind die harten Segmente, die sich zwischen den weichen Abschnitten befinden: Sie lassen die dehnbaren Teile wieder in ihren vormaligen Zustand zurückschwingen. „Das verleiht der Faser eine Struktur, die schwer aufzubrechen ist.“ So macht die Sportkleidung alles mit – selbst bei stark wechselnden Temperaturen zwischen Piste und Skihütte. Wasserdampf kann problemlos nach außen entweichen; so wird die Kleidung nicht vollgeschwitzt. Die Faser kann auch direkt auf der Haut getragen werden, denn Mikroben und Milben meiden sie: „Die PolyTHF-Moleküle finden sie schwer verdaulich. Das ist besonders für Allergiker wichtig“, sagt Galanos. Elastan steckt in vielen Textilien, immer gemischt mit anderen Stoffen. BASF ist der weltweit führende Anbieter von PolyTHF und stellt das Zwischenprodukt seit einigen Jahren auch aus nachwachsenden Rohstoffen her.
Mehr Chemie im Alltag gibt´s in unserer Rubrik Wissenschaffer.