„Der Körper hat eine sehr schmale Temperaturspannweite, in der es uns gut geht“, erklärt Sabine Künneth, Apothekerin bei der Kastor-Apotheke in Kobern-Gondorf: „Eine Abweichung von der Körperkerntemperatur ist fatal.“ Es reichen schon wenige Grad Differenz von den 36 bis 37 Grad, damit der Stoffwechsel nicht mehr ordentlich funktioniert.
Deshalb ordnet der Hypothalamus im Gehirn einige Verhaltensweisen an, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Phänomene. Zittern etwa die Hände oder klappern die Zähne, versucht der Körper, durch Bewegung Wärme zu erzeugen.
Ein weiterer Mechanismus ist, dass sich unsere Körperbehaarung aufstellt. „Als unsere frühen Vorfahren noch mehr Fell hatten, war das eine effektive Taktik“, erklärt Künneth: „Zwischen der Haut und den Haarspitzen bildet sich eine Art Luftisolationsschicht. Deshalb bekommen wir auch heute noch eine Gänsehaut, wenn uns kalt ist.“
Auch die kalten Hände sind ein gewollter Vorgang des Körpers: Die Gefäße nahe der Körperoberfläche verengen sich, sodass die Durchblutung dort gesenkt wird. „So geht weniger der Wärme des Bluts nach außen verloren. Deshalb bekommen wir bei Kälte oft kalte und blasse Hände.“ Anders als andere periphere Körperteile ist die Nase bei Kälte besser durchblutet als sonst. „Eine Aufgabe der Nase ist es, die Luft vorzuwärmen, damit es in der Lunge möglichst wenig Reizung gibt“, sagt Künneth. Durch bessere Durchblutung wird die Luft besser angewärmt – und wir bekommen eine rote Nase.
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