Arbeiten in der Chemie

Future Skills Chemie: Die wichtigsten Fähigkeiten für die Zukunft

· Lesezeit 3 Minuten.
Future Skills Chemie: Die wichtigsten Fähigkeiten für die Zukunft
Future Skills: Arbeitnehmer müssen ihre Kompetenzen immer wieder neu an veränderte Anforderungen anpassen. Foto: osabee - stock.adobe.com

1. Chemikant/-in

„Der Chemikant ist der Kernberuf der Chemie“, sagt Lisa Esche, Referentin beim Arbeitgeberverband BAVC. Die Beschäftigten steuern, überwachen und optimieren Produktionsprozesse. Chemische Sicherheitsstandards einzuhalten oder Anlagen bedienen zu können, bleibt essenziell. Doch einige Fähigkeiten werden wichtiger, zum Beispiel Prädikative Instandhaltung. „Gemeint ist, auf Basis von Daten besser vorausschauen zu können, wann eine Anlage tatsächlich gewartet werden muss“, erklärt Esche. Dabei werde viel Technik benötigt. Tatsächlich können Chemikanten etwa mit einer VR-Brille im virtuellen Raum simulieren, dass sie eine Anlage komplett auseinandernehmen, um diese genauer zu untersuchen. 

Auch Daten zu erfassen und analytisch zu denken, zählt zu den Top-Future-Skills. Nachwuchskräfte werden in der Ausbildung vorbereitet, etwa durch die Wahlqualifikation Digitalisierung und vernetzte Produktion. Wer schon länger im Job ist, kann nachträglich im Betrieb geschult werden.

Hard Skills:

  • Datenerfassung

  • Prädikative Instandhaltung (PdM)

  • Digitale Kompetenz

Soft Skills:

  • Entscheidungsfindung

  • Verantwortungsbewusstsein

  • Teamwork

  • Analytisches Denken

  • Kontinuierliches Lernen

 

2. Industriekaufmann/
-frau

Industriekaufleute arbeiten in unterschiedlichen Bereichen: in Marketing, Personalwesen oder Buchhaltung. Sie nutzen moderne IT-Anwendungen, sowohl intern als auch im Kontakt mit Kunden.

„Digitale Kompetenzen sind in diesem Beruf sehr entscheidend“, sagt BAVC-Referentin Esche. Videotelefonate sind Standard, genauso wie sich in neue Technologien einzuarbeiten. Die Ausbildungsordnung sei im vergangenen Jahr überarbeitet worden. „Statt jede Position in einer Abrechnung errechnen zu können, muss man heute eher in der Lage sein, sich Wissen zu beschaffen, wenn man nicht weiter kommt“, sagt Esche. Prozess- und projektorientiertes Arbeiten und Kundenorientierung sind stärker in den Fokus gerückt. Entsprechende Soft Skills sind wichtiger Teil der Ausbildung.

Hard Skills:

  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

  • Customer Relationship Management (CRM)

  • Digitale Kompetenz

Soft Skills:

  • Emotionale Intelligenz

  • Multitasking

  • Remote-Zusammenarbeit

  • Verantwortungsbewusstsein

  • Zusammenarbeit

3. Elektroniker/-in

Elektroniker installieren, programmieren, warten und reparieren elektronische Teile und automatisierte Systeme. Mechanische Fertigkeiten sind immer noch entscheidend, um Kabel zu montieren oder Schaltanlagen zu verdrahten. Aber mittlerweile geht es um mehr als Handwerk: Die Beschäftigten müssen Daten analysieren können, zum Beispiel um potenzielle Gefahren zu erkennen – auf Englisch heißt das Hazard Analysis (HRA). Oder sie müssen digital vernetzte Systeme verstehen.

„Soft Skills sind für Elektroniker besonders wichtig, weil sie eine Schnittstelle bilden. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Kollegen zusammen, zum Beispiel Chemikanten und Anlagenmechanikern“, erklärt BAVC-Referentin Esche. In der Ausbildung geht es verstärkt um die digitalisierte Arbeitswelt. Und auch hier gilt: Erfahrene Beschäftigte können entsprechende Fähigkeiten häufig in Zertifikatslehrgängen erwerben.

Hard Skills:

  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

  • Hazard Analysis (HRA)

  • Prädiktive Instandhaltung (PdM)

  • Prozessautomatisierungssystem

Soft Skills:

  • Verantwortungsbewusstsein

  • Zusammenarbeit

  • Technologische Anpassungsfähigkeit

  • Kontinuierliches Lernen

Hintergrund: Future Skills Report 2.0

Sie wollen erfahren, auf welche Fähigkeiten es in anderen Jobs ankommt? Dann klicken Sie sich durch die 16 Berufsprofile des Future Skills Reports. 

Zur Methode: Der Future Skills Report 2.0 ist im vergangenen Jahr in überarbeiteter Version erschienen, als gemeinsames Projekt des Arbeitgeberverbands BAVC und der Gewerkschaft IGBCE. Mithilfe von künstlicher Intelligenz wurden mehr als 450.000 Stellenanzeigen in Deutschland, Europa, den USA und China ausgewertet, um herauszufinden, welche Fähigkeiten die Unternehmen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie besonders stark suchen.

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