Arbeiten in der Chemie

„Sicherheit an erster Stelle“

· Lesezeit 3 Minuten.
Ronja Trute unterwegs auf der Anlage. Foto: Daniel Roth
Damit nichts wackelt: Zur Überwachung der Chemieproduktion ist Ronja Trute in der ganzen Anlage unterwegs, bei Bedarf auch mit Schraubschlüssel. Foto: Daniel Roth

Mein Name ist Ronja Trute. Ich bin 25 und arbeite als Chemikantin im Schichtbetrieb bei Röhm in Worms. Dass ich unbedingt mal bei diesem Arbeitgeber und in diesem Job arbeiten möchte, war mir schon klar, seit ich mit 14 Jahren ein Praktikum bei Röhm gemacht habe.

Davor war Chemie nicht so mein Ding. Ich wollte eher in Richtung Biologie, weil ich schon immer Tiere hatte. Aber nach Praktika beim Tierarzt, im Altenheim und anderswo wusste ich, dass mir bei Röhm mit seinen komplexen Anlagen zur Herstellung von Plexiglas garantiert nie langweilig wird. Also habe ich hier meine Ausbildung zur Chemikantin gemacht – und wurde unbefristet übernommen.

Überwachen

Ronja Trute mit Kollegen.
Foto: Daniel Roth.

 

Das Team ist extrem wichtig. Ich arbeite immer im selben Team, und wir müssen uns aufeinander verlassen. Das funktioniert so gut, dass wir Jüngeren uns auch privat treffen, demnächst zum Gokart-Fahren.

 

Das Thema Frausein war hier anfangs eine Herausforderung. Inzwischen komme ich mit dem manchmal schrofferen Umgangston aber gut klar. Wenn ein Spruch kommt, gebe ich einfach einen zurück, und das Thema ist erledigt.

 

Mitarbeiterinnen in der Messwarte. Foto: Daniel Roth.
Mitarbeiterinnen in der Messwarte. Foto: Daniel Roth.

Das Werk hat rund 1.000 Mitarbeiter und verschiedene Betriebe. In jedem entsteht ein Vorprodukt von Plexiglas. Ich arbeite im ACH-Betrieb. ACH steht für Acetoncyanhydrin. Wir sind vier Schichten mit 14 Mitarbeitern pro Schicht, die die Produktion rund um die Uhr überwachen. Zu Schichtbeginn prüfe ich in der Messwarte, ob alle Werte der Anlagen stimmen. In der Messwarte sind wir mindestens zu viert, um sicher agieren zu können. Sicherheit steht bei uns an erster Stelle.

Proben

Entnahme einer Probe zur anschließenden Analyse.
Entnahme einer Probe zur anschließenden Analyse. Foto: Daniel Roth.

Nach dem ersten Check gehen wir raus und nehmen Proben, die wir im Labor analysieren. Durch die Analysewerte wissen wir, ob es wirklich passt oder ob es doch Abweichungen gibt. Außerdem machen wir Rundgänge, um zu sehen, ob draußen alles stimmt, und sicherzugehen, dass nichts undicht ist.

Lernen

Ablesen von Werten zur Kontrolle und Anpassung der Anlage.
Foto: Daniel Roth.

Das Lernen macht mir echt Spaß. Bei jeder Betriebsstörung ist oft nur ein winziger Faktor anders. Dann müssen wir ganz anders reagieren. Meist geht es um Temperatur- oder Dichtewerte. Wichtig ist, überlegt zu handeln, damit die Anlage nicht ausfällt, was auch die Werte aller anderen Anlagen verschiebt. Sicherheitsschaltungen schalten die Anlagen ab, wenn sich die Werte nicht direkt wieder normalisieren.

Warten

Wartungsarbeiten im Labor.
Foto: Daniel Roth.

Dazu kommen auch Wartungsarbeiten. Zum Beispiel spülen wir regelmäßig Rohre und Ventile von Produktresten frei. Die meiste Zeit bin ich aber in der Messwarte und analysiere immer mal wieder Proben im Labor, falls der Monitor Abweichungen zeigt.

Teamarbeit

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