Arbeiten in der Chemie

Profine-Akademie: Seminare für Fenster-Profis

· Lesezeit 4 Minuten.
Kerstin Lotter, Leiterin der Profine-Partnerakademie
Wissen für Fensterbauer: Bei den Seminaren der Profine-Partnerakademie geht es Kerstin Lotter neben den Inhalten auch um Spaß am Lernen. Foto: Marcel Hasübert

Kerstin Lotter hat mehrere Outfits mitgebracht fürs Fotoshooting. Kurze Rücksprache, dann entscheidet sie sich für das weiße Oberteil, auf das siebenmal „Make it fun“ gedruckt ist. Auf Deutsch in etwa „Es muss Spaß machen“. Ein Kleidungsstück als Credo: „Darum geht es schließlich“, sagt Lotter.

Die 43-Jährige leitet die Profine-Partnerakademie. Sie bietet Kunden des Pirmasenser Spezialisten für Fensterprofile Weiterbildungen an, vom „Basiswissen Fenster“ über „Barrierefreie Fenster und Türen“ bis zum „Top-Managementwissen für Unternehmensnachfolger/innen“. „Es geht darum, unsere Kunden zu entwickeln, sie durch Qualifizierungen an uns zu binden", erklärt Lotter. „Schon in der Akquise sind die Leistungen der Akademie ein Teil des Pakets. Wir schauen, wen wir womit unterstützen können." Azubis, Handwerksmeister, Vertriebler – für jede Zielgruppe steht etwas im Seminarkatalog. Bis zu 70 Veranstaltungen sind es in einem normalen Jahr.

Profine-Weiterbildungen sollen Spaß machen

Die Profine-Partnerakademie leitet Lotter seit 2009. Zuvor war sie drei Jahre im Außendienst für die Profine-Premiummarke Kömmerling unterwegs, einige Jahre hat sie im Vertrieb bei einem Wettbewerber gearbeitet. Von Baustellen und aus Managementetagen kennt Lotter die Fragen, die die Kunden umtreiben. „Besonders aktiv werden die Menschen, wenn sie müssen: ein neues Gebäudeenergiegesetz, eine neue Vergabe- und Vertragsordnung, überarbeitete Normen – bieten wir dazu Seminare an, müssen wir uns um die Vermarktung keine Gedanken machen.“

Inhaltlich kann das schwere Kost sein, Teilnehmer müssen bauphysikalische Berechnungen anstellen oder sich durch Amtsdeutsch wühlen. Umso wichtiger ist es Lotter, dass ihre Referenten nicht nur Themen-, sondern auch Sozialkompetenz mitbringen. „Ich mag Leute, die begeistert sind, die alles geben und die Extrameile für Kunden gehen.“ Trainer, die nicht nur Frontalunterricht machen, sondern auf Interaktion setzen, denn „was ich nicht selber mache, bleibt nicht hängen“. Die unterhaltsame Elemente oder auch mal einen Spruch einstreuen und auf gute Stimmung im Raum Wert legen. „Ich freue mich, wenn die Leute mitmachen, über Applaus, wenn sie über meine Witze lachen“, sagt die Pfälzerin.

Neben einigen Dutzend externen Referenten unterstützen Profine-Kollegen Lotter. Natürlich lebt die Akademiechefin ihre Ideale aber auch vor und gibt ihr Wissen weiter. Schon den Praxisteil ihres dualen BWL-Studiums hatte sie in den 2000ern bei Kömmerling verbracht und viel über Verfahrenstechnik gelernt. Es folgten didaktische Weiterbildungen, die sie zu einer methodisch und thematisch versierten Seminarleiterin machen: „Ich kann die Sachen noch selbst: Ich kann eine Ausschreibung machen, ich kann Statikberechnungen. Dieses Fachwissen über Produkte und Prozesse hilft mir sehr.“

Die Ansprüche sind noch mal gestiegen, seit Profine verstärkt auf Online-Trainings setzt. Schon vor rund zwei Jahren hatte Lotter damit begonnen, durch Corona gab es einen kräftigen Push. „Digitale Seminare sparen allen Beteiligten Ressourcen. Sie sind leichter in den Arbeitsalltag integrierbar und zeitlich besser portionierbar“, zählt sie einige Vorteile auf. „Und die Teilnehmer können das Gelernte umsetzen, sobald sie den Laptop zugeklappt haben; sie müssen nicht noch 600 Kilometer nach Hause fahren.“ Für die Trainer indes kommen Stressfaktoren hinzu: Sie müssen gleichzeitig die Inhalte rüberbringen, alle Teilnehmer im Blick halten und die Lernplattform bedienen. Hakt es irgendwo, sind sie sogar der IT-Support für die Zuhörer.

Profine-Akademie: Mehr digitale Weiterbildungen

Lotter treibt die Digitalisierung dennoch überzeugt voran. „Lernen hat sich verändert. Es geht nicht mehr darum, einmal Wissen zu tanken. Sondern um Kreativität, Kombinationsgabe, Kommunikation.“ Vor allem Jüngere bräuchten Abwechslung durch Medien- und Formatwechsel, damit sie dranbleiben. Selbst wenn nach Corona also mehr Vor-Ort-Veranstaltungen möglich würden, will die Akademieleiterin neue Angebote testen. „Blended learning“ etwa, das Zusammenspiel von digitalem und realem Lernen. Auch Lerneinheiten für unterwegs plant Lotter: „Das Basiswissen Fenster, hübsch verpackt und aufbereitet für eine Micro-Learning-App auf dem Smartphone“, lautet ihre Idee.

All das natürlich mit viel Spaß und vollem Engagement. Oder, wie sie beim Fotoshooting nebenbei erzählt: „Mit Headsets muss ich vorsichtig sein. Da brauche ich jedes Jahr ein neues, weil ich mich beim Gestikulieren drin verheddere.“

So vielfältig und abwechslungsreich sind die Arbeitsplätze in den Chemieunternehmen. 

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