Arbeiten in der Chemie

Steinreiches Rheinland-Pfalz

· Lesezeit 4 Minuten.
Menschen stehen in einer weitläufigen Höhle
Beeindruckend: Der Lava-Keller im Vulkanmuseum in Mendig. Foto: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH/Dominik Ketz

Lavakeller Mendig

150 Stufen führen hinab mitten in einen erkalteten Lavastrom. Unterhalb der Stadt Mendig erstreckt sich ein weitverzweigtes Labyrinth aus Stollen und Schächten. Das Areal umfasst nahezu drei Quadratkilometer und ist von Menschenhand geschaffen. Entstanden ist die bizarre Landschaft durch den Abbau des schwarzen Basalts im späten Mittelalter. Später nutzten die Bierbrauer die Felsenkeller wegen ihrer konstanten Temperatur von sechs bis neun Grad als Lager. Im 19. Jahrhundert zählte Mendig ganze 28 Brauereien. Die Lavakeller können nur mit einer Führung besichtigt werden, die das Vulkanmuseum Lava-Dome organisiert. Der Lava-Dome ist von 10–17 Uhr geöffnet, in den Schulferien von Rheinland-Pfalz und NRW täglich, ansonsten ist er montags geschlossen.

Eine Brücke über einen Fluß.
Schwungvoll: Die Marmorbrücke auf dem Lahn-Marmorweg. Foto: Foto: Lahntal Tourismus Verband e. V./ Hannah Gritsch

Lahn-Marmor-Museum

Vor 380 Millionen Jahren lag die heutige Lahnregion südlich des Äquators in einem warmen Meer. So entstand der Lahnmarmor, der viele Kirchen in Westerwald und Taunus, aber auch den Berliner Dom, die Uni Zürich und sogar das Empire State Building in New York schmückt. Sonne, warmes Wasser und vulkanische Aktivitäten ermöglichten die Bildung großer Riffe aus Korallen und anderen winzigen Lebewesen. Im Lauf der Erdgeschichte wurden sie zu mehrere Hundert Meter dickem Riffkalkstein verdichtet. Dem schönen Werkstoff ist das Lahn-Marmor-Museum in Villmar gewidmet. Geöffnet ist es dienstags bis freitags 14 bis 17 Uhr, am Wochenende 10 bis 17 Uhr. In der Nähe liegt der sehenswerte Unica-Bruch, und der Lahn-Marmorweg führt unter anderem zu einer Brücke und einem Brunnen aus Marmor. Radler nehmen die „Marmorroute“ entlang der Lahn und erkunden die Region der ehemals 100 Marmorbrüche.

Blick in eine Schmuckwerkstatt.
Edelsteinland: Gut 20 Schmuckwerkstätten arbeiten in der Region Idar-Oberstein. Foto: Foto: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH/Gabriele Frijio.

Edelsteinland Idar-Oberstein

Von funkelnden Diamanten, Rubinen und Achaten fasziniert? Dann ist das „Edelsteinland“ im Hunsrück die richtige Adresse. Idar-Oberstein ist bekannt für seine Edelsteintradition: Gut 20 Schmuckwerkstätten der Region arbeiten hier mit besonderen Techniken wie Schleifen und Gravieren verschiedener Edelsteine, Schmieden, Sägen, Löten und Schmelzen von Silber, Gold oder Platin. Auf einer Werkstättentour können Sie die Schmuckdesigner kennenlernen und natürlich Edles zum Mitnehmen finden.

Blick über die Vulkaneifel.
Grundsätzlich: Die Mosenberger Vulkangruppe gehört zu den 80 besten Geotopen Deutschlands. Foto: Eifel Tourismus GmbH / Dominik Ketz

Vulkanerlebnispark Mosenberg

Der Abbau des Lavagesteins am Mosenberg in der Eifel hat Förderschlote, Schlacken und Lavaschichten unterschiedlicher Korngrößen freigelegt: ein großer Querschnitt durch einen Vulkankegel. Das war so einmalig, dass nach Ende des Abbaus der Steinbruch nicht verfüllt, sondern für Besucher aufbereitet wurde. Die Mosenberger Vulkangruppe gehört heute zu den 80 besten Geotopen Deutschlands. Die Georoute Vulkaneifel um Manderscheid führt direkt an der Grube vorbei, ein Lehrpfad zeigt die verschiedenen Vulkangesteine. Der Vulkanerlebnispark ist nur zu Fuß zu erreichen: in etwa 20 Minuten vom Parkplatz am Ortseingang Bettenfeld.

Blick in einen Bergwerksstollen.
Untergründig: Bis ins 19. Jahrhundert schlugen die Bergleute das Erz von Hand ab. Das Infozentrum beim St.-Anna-Stollen informiert über die Werkzeuge. Foto: Verbandsgemeinde Dahner Felsenland / Kurt Groß

Eisenerzgrube Nothweiler

Vielleicht haben schon die Kelten Schwerter aus diesem Eisen geschmiedet. Die farbenprächtigen Muster im Sandstein hat die Natur geschaffen. Heiße, eisenhaltige Wasser stiegen vor mehr als 30 Millionen Jahren aus der Tiefe durch das zerklüftete Gestein auf und kristallisierten in Rot, Braun und Ocker. Bis ins 19. Jahrhundert schlugen die Bergleute das Erz von Hand ab. Das Infozentrum beim St.-Anna-Stollen informiert mit einer Dauerausstellung über die Werkzeuge und die Eisengussprodukte des damals florierenden südpfälzischen Bergbaus und Hüttenwesens. Seit 1978 ist die Grube in Dahn offen für Besucher, Führungen gibt es zu jeder vollen Stunde von April bis Oktober mittwochs bis sonntags 11 bis 17 Uhr.

Blick ins Museum Stöffel.
Lehrreich: Der Tertiär- und Industrieerlebnispark Stöffel präsentiert Fossilien und historische Industriebauten. Foto: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH / Dominik Ketz

Tertiär- und Industrieerlebnispark Stöffel

Die Stöffel-Maus ist die bedeutendste Entdeckung einer an Fossilien reichen Stätte im Westerwald. Der Nager hatte dünne Flughäute und lebte vor circa 25 Millionen Jahren. Gefunden wurde das versteinerte Tierchen im Basaltabbaugebiet Stöffel zwischen Enspel und Nistertal. Nach dem Ende des Abbaus entstand 2000 der Tertiär- und Industrieerlebnispark Stöffel, der Fossilien im Tertiär-Museum und historische Industriebauten zeigt. Die Kulisse erinnert an eine verlassene Goldgräberstadt. Es steht viel rostiges Eisen auf dem „Weg des Basalts“ herum: Vorbrecher, Lorengleise, Bagger, Lok und Förderbänder, ebenso eine historische Werkstatt. Spazieren gehen, klettern, grillen und sogar heiraten ist im Park möglich. Geöffnet ist von März bis Oktober dienstags bis donnerstags 10 bis 17 Uhr, freitags bis sonntags 10 bis 18 Uhr.

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