Klöster, Kirchen oder sagenumwobene Plätze in der Natur wie Steine, Hügel und Lichtungen sind seit Jahrhunderten ein Magnet, den Pilger, aber auch alle Menschen aufsuchen, die die besondere Ausstrahlung dieser Kraftorte spüren und in sich aufnehmen möchten. Da viele dieser Plätze meist wunderschön gelegen sind, eignen sie sich als Ausflugsziel für die ganze Familie. Wir haben die schönsten Kraftorte zusammengestellt.
Maria Laach – das bedeutendste Kloster der Region
Um 10.000 v. Chr. entstanden durch Vulkanismus der Laacher See und die ihn umgebende Hügelkette. In dieser idyllischen Lage gründete Pfalzgraf Heinrich II. von Laach 1093 die Benediktinerabtei Maria Laach (unser Titelbild). Die Abteikirche aus dem 13. Jahrhundert gilt mit ihren kunstvoll gestalteten Kapitellen als Juwel der Spätromanik. Der kleine Garten, in dem ein Löwenbrunnen steht, ist von offenen Arkaden umgeben – hier möchte man verweilen und zur Ruhe kommen. Zeitweise lebten hier 60 Mönche ein strenges Klosterleben. Heute sind die Geistlichen recht weltlich ausgerichtet: Biologischer Landbau, eigene Vermarktung im Hofladen, Buch- und Kunstverlag und natürlich die beliebte Hotellerie und Gastronomie ziehen Besucher an. Kinder sind begeistert vom eigenen Bootsverleih und dem „blubbernden Wasser“, das man beim Gang um den See entdecken kann.
Kloster Arenberg – Ruhe und heilende Liebe
Das hübsche Kloster (Unesco-Weltkulturerbe) liegt in Arenberg am Rande von Koblenz an den Hängen des Westerwaldes. Es ist ein Ort der Ruhe, an dem Leib und Seele neue Kraft schöpfen können. Der Bau wurde zwischen 1860 und 1872 von Pfarrer Johann Baptist Kraus errichtet. Auch eine wunderschöne Parkanlage mit Streuobstwiesen, Kräutergarten und Feuchtbiotopen gehört dazu. „In der Gemeinschaft, in einer lebendigen Beziehung mit Gott, gehen wir Arenberger Dominikanerinnen im Auftrag unserer Gründerin Mutter M. Cherubine den apostolischen Weg der ‚Heilenden Liebe‘ mit unseren Nächsten“, sagen die Arenberger Dominikanerinnen. 2003 wurde hier ein Gästehaus mit Vitalzentrum eröffnet. Doch es ist mehr als ein „Wellness-Kloster“: Der Orden betont, dass Kurse, Meditation und christliche Impulse auf die ganzheitliche Erholung zielen.
Kloster Machern – im Herzen des Weinbaus
Wo es bereits im 11. Jahrhundert ein Weingut gab, wurde 1238 das Zisterzienserkloster Machern gegründet und der Abtei Himmerod unterstellt. Das Kloster auf der linken Moselseite gegenüber dem Weinort Zeltingen-Rachtig nahe Bernkastel-Kues ist heute von berühmten Weinlagen und schöner Landschaft umgeben. Wer möchte, kann im ehemaligen Klostergarten zwischen alten Bäumen, einem Rosen- und einem Kräutergarten spazieren gehen. Die Klosterkirche ist dem heiligen Cornelius gewidmet und wurde mit barocker Pracht ausgeschmückt. Weil sie auch Reliquien des römischen Bischofs beherbergt, der hier im 3. Jahrhundert lebte und wirkte, entwickelte sie sich zum Wallfahrtsort. Bis heute wird hier einmal im Jahr am Corneliustag, dem 16. September, eine große Messe gefeiert.
Abtei Marienstatt – Wallfahrtsort inmitten der Natur
Die Zisterzienserabtei Marienstatt Westerwald ist ein beliebter Wallfahrtsort. Das 1212 gegründete Kloster bei Hachenburg ist das geistliche und kulturelle Zentrum des Westerwalds. Zu der beeindruckenden Anlage gehört ein weitläufiger Kräutergarten mit duftenden Gewächsen. Wer hier nicht nur Ruhe und Entspannung sucht, kann das selbst gebraute Bier in der Brauerei-Gaststätte testen. Sehr zu empfehlen ist die umgebende Landschaft: Das Tal der Großen Nister ist ein Teil des Naturschutzgebiets Kroppacher Schweiz. Tipp: Der Wanderweg Westerwaldsteig führt direkt am Kloster vorbei.
Teufelsfelsen – gruselig, magisch, schweißtreibend
Der Teufelsfelsen im Wald in der Nähe des pfälzischen Bad Dürkheim ist ein beliebtes Ziel für Wanderer. Denn der seltsame Brocken liegt auf einer Anhöhe von 318 Metern über dem Meeresspiegel und muss erst einmal erklommen werden. Oben angekommen, kann man die Ruhe und den Ausblick genießen. Der Teufelsfelsen soll einst ein keltischer Kultstein gewesen sein, von dem manche behaupten, dort seien Menschen geopfert worden. Man findet auch noch Mauerreste, die von einer großen keltischen Höhensiedlung aus dem Jahr 500 vor Christus künden – die aus ungeklärten Gründen aufgegeben wurde.
Marienthal – im Dialog mit der Gottesmutter Maria
Die Legende des Klosterdorfs Marienthal erzählte schon vor rund 600 Jahren von wundersamen Heilungen vor der Marienstatue in dem abgelegenen Westerwald-Tal. Das zog Pilger an, eine Kapelle wurde errichtet, später eine größere gotische Kirche. Im 17. Jahrhundert gründete Graf Salentin Ernst von Manderscheid das Kloster. Auch heute noch betrachten viele Menschen in dem ehemaligen Franziskanerkloster das Gnadenbild der „schmerzhaften Mutter“ in der Gnadenkapelle der Wallfahrtskirche. Und nicht wenige halten einen inneren Dialog mit der etwa einen Meter großen Marienfigur aus dem 15. Jahrhundert.