Die Deutschen und ihr Brot: Das ist eine innige Beziehung. Nach dem Urlaub in exotischen Gefilden freuen sich viele nicht umsonst an erster Stelle aufs eigene Bett – und als zweites auf eine richtig herzhafte Scheibe Schwarzbrot. Und auch für die Mittagspause auf der Arbeit ist das Wurst- oder Käsebrot oft noch die einfachste Lösung. Auf die Dauer kann der Elan jedoch verfliegen: Denn wer jeden Tag am Schreibtisch seine belegte Stulle auspackt, dem kann sie schnell langweilig werden. Doch das muss nicht sein, denn mit ein bisschen Kreativität bleibt der Mittagssnack bei der Arbeit interessant:
Der Belag macht‘s
Wie wäre es statt Scheibenkäse und Salami mal mit Pinienkernpesto, Feigen, Preiselbeersenf oder Kürbischutney auf dem Brot? Es gilt: Je ungewöhnlicher, desto spannender wird die Mittagspause. Beim neusten Avocado-Toast-Trend aber aufpassen. Avocado schmeckt zwar, aber dank ihres Rufs als teurer Hipster-Belag muss man sich eventuell den einen oder anderen Spruch der Kollegen gefallen lassen.
Aufstrich einfach selbst mischen
Wo es gerade um Belag geht: Wer besonders motiviert ist, macht ihn einfach selbst. Beim Mischen des Aufstrichs kann man dann seine ganz eigenen Präferenzen herausarbeiten. Egal ob Aubergine, Sesam, Champignons, Lachs oder Pflaumen – oder alles zusammen: Wer einen Pürierstab und etwas Kreativität besitzt, dem sind keine Grenzen gesetzt.
Planen Sie voraus
Zugegeben, selbst mit den ausgefallensten Belägen ist irgendwann das volle Potenzial der Brotscheibe ausgeschöpft. Abhilfe schafft „Meal Prepping“. Lassen Sie sich von dem neuen Trendwort nicht täuschen, dahinter steckt die simple und alte Idee des Vorkochens. Wer am Sonntag in der Küche schuftet und Essen für die restliche Woche vorbereitet und einfriert, wird auf der Arbeit belohnt, wenn er Reis, Hähnchen, Kartoffelsuppe, Gemüsepfanne, Couscous oder gar einen Pie auspackt. Schmeckt warm aus der Mikrowelle oder auch kalt.
Die Schweden als Vorbild
Die Skandinavier machen es vor: „Smorging“ heißt der neuste aus dem Norden stammende Snack-Trend. Smorging bietet sich vor allem an, wenn Sie die Mittagspause mit ein paar Kollegen verbringen wollen. Denn Smorging ist eine Art Tapas auf Schwedisch. Ein Holzbrett ist die Unterlage, darauf kann man sich austoben: Baguettescheiben, Oliven, Pilze, Paprika, Salami, Mozzarella oder Tomaten – alles geht. Aber Vorsicht: Die Vorbereitung des Smorging-Tabletts erfordert etwas Zeit und Mühe, denn wichtig ist vor allem, dass es hübsch angerichtet ist. Sonst könnte man schließlich auch einfach eine halbe Paprika in der Tupperdose mitnehmen.
Das Auge isst mit
Wo wir schon dabei sind: Das Aussehen des Snacks ist die halbe Miete. Beim Gedanken an ein Butterbrot aus dem Plastikbeutel läuft nur wenigen das Wasser im Munde zusammen. Machen Sie sich deshalb die Mühe und packen Ihr Mittagessen schön ein, etwa in einer „Bento-Box“. Bento kommt aus Japan und beschreibt die Kombination aus einem hübschen Kasten und dem darin angerichteten Essen. Häufig sind die Inhalte durch kleine Trennwände in der Box aufgeteilt – oder gar als kleine Tierfiguren drapiert. Das Essen selbst schmeckt zwar immer noch gleich, aber man freut sich zumindest mehr darauf, es auszupacken.
Obstsalat für alle
Inzwischen gibt es in Deutschland rund ums Jahr Früchte aller Art zu kaufen. Das mag ökologisch bedenklich sein. Für alle, denen das Kantinenessen zu schwer, aber ein grüner Salat oder ein Käsebrot zu langweilig ist, ist es aber ideal. Denn Obstsalate sind gut vorzubereiten und mitzunehmen – und machen die Kollegen bestimmt neidisch. Wer besonders nett ist, macht also gleich eine große Schüssel.
Gönnen Sie sich was
Das wichtigste beim Mittagessen ist neben der Stärkung doch, dass man sich darauf freut. Deshalb sind herzhafte Sandwiches oder gesunde Salate zu Mittag ja schön und gut. Noch viel besser werden sie aber, wenn man sie mit einem süßen Nachtisch abrundet, sei es ein Schokoriegel, ein Pudding oder für die Gesundheitsbewussten eine Mandarine oder Trauben. Sehen Sie den süßen Snack als eine Belohnung für die harte Arbeit, die Sie leisten! Aber natürlich gilt bei allen weniger gesunden Varianten: Genuss in Maßen.
Superfood am Mittag
Wenn es mal besonders gesund sein soll, dann gibt es wenig Besseres als eine Schüssel Quinoa. Quinoa ist ein Pseudo-Getreide, das es in sich hat: Es ist reich an Eiweiß, Vitaminen und Mineralien, enthält beispielsweise mehr Kalzium, Eisen und Vitamin E als Weizen. Außerdem ist es glutenfrei. Dank seiner vielen Ballaststoffe macht es schnell satt. Für den Geschmack kann man unter anderem Bohnen, Eier oder Spargel hinzufügen oder nimmt verschiedene Beeren für eine süßere Note.
Lecker verpackt als Wrap
Wraps sind ein Allzweckmittel für die Resteverwertung. Denn in das dünne Fladenbrot kann man fast alles wickeln, vom Chili con carne bis zur Gemüsepfanne von gestern Abend. Je bunter gemischt, desto besser. Wraps schmecken kalt oder aufgewärmt. Wer ein leuchtend weißes Hemd zur Arbeit trägt, sollte die Brottaschen allerdings nicht überladen, stramm wickeln und sehr vorsichtig zubeißen.