Emojis transportieren in Textnachrichten, E-Mails und anderen digitalen Kommunikationskanälen die fehlende Körpersprache: Ihr Gegenüber sieht Ihre Mimik oder Gestik nicht und kann deshalb schwer einschätzen, in welcher Stimmung Sie sind und wie Sie das meinen, was Sie gerade schreiben. Mithilfe dieser kleinen Bildsymbole können Sie auch den Büroalltag etwas persönlicher gestalten, allerdings sollten Sie trotzdem die Professionalität wahren. Wie Sie dabei das Gleichgewicht herstellen und was Sie unbedingt beachten sollten, erklären wir Ihnen hier.
Generell hängt die Entscheidung, ob man ein Emoji nutzen kann, von mehreren Faktoren ab:
Der Gesprächspartner
- Emojis sollten Sie nur einsetzen, wenn Sie Ihr Gegenüber kennen und wissen, dass er Emojis weder falsch interpretieren wird noch sie grundsätzlich unangebracht findet. Dabei können Sie auf die Technik der sozialen Nachahmung zurückgreifen: Nutzen Sie Emojis nur, wenn der Gesprächspartner dies auch tut. Gehen Sie im Zweifel also nicht den ersten Schritt, sondern warten Sie darauf, dass Ihr Gegenüber vormacht, was für ihn okay ist.
- Auf keinen Fall sollten Sie Emojis bei Menschen nutzen, die Sie nicht so gut kennen. Besondere Vorsicht ist bei Vorgesetzten und Kunden geboten, denn dort ist die Gefahr groß, unprofessionell zu wirken.
- Dabei kann auch das Alter Ihres Gesprächspartners eine Rolle spielen. Ältere Generationen empfinden Emojis häufiger als unangebracht, als das jüngere Leute tun.
Der Kontext
Im netten Austausch mit Kollegen spricht nichts gegen die Nutzung von Emojis. Sie sollten allerdings darauf verzichten, wenn Sie zum Beispiel eine Beschwerde beantworten oder sich in einem ernsten Gespräch befinden. Emojis könnten hier den Eindruck erwecken, dass Sie die Thematik nicht ernst nehmen.
Die Branche und Kultur des Arbeitsplatzes
In kreativen Branchen oder der Digitalwirtschaft sind Emojis bereits weitestgehend akzeptiert. Anders kann es bei Banken, Versicherungen, in Anwaltskanzleien oder Behörden aussehen. Beobachten Sie am besten stets Ihr Umfeld, denn nicht nur die Branche, sondern auch die Bürokultur spielt dabei eine Rolle. Und die kann sich von Unternehmen zu Unternehmen, aber auch von Abteilung zu Abteilung unterscheiden. Sind Sie Führungskraft, seien Sie sich im Klaren, dass Sie auch bei der Emoji-Nutzung den Ton vorgeben.
Der Kommunikationskanal
- Live-Chat und Instant-Messaging sind in der privaten Kommunikation weit verbreitet, entsprechend viele Emojis werden darüber verschickt. Auch immer mehr Unternehmen setzen auf Apps wie Teams oder Slack, in denen die Emoji-Auswahl groß ist und die Verwendung akzeptiert wird.
- Im Vergleich dazu gelten E-Mails als der seriösere Kommunikationskanal – vor allem, weil sie auch außerhalb des Unternehmens verschickt werden. In E-Mails sollten Sie also einen professionelleren Ton anschlagen und auf Emojis verzichten.
Weitere Tipps für die Emoji-Nutzung am Arbeitsplatz
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, Emojis im beruflichen Umfeld zu nutzen, gibt es noch ein paar Kleinigkeiten zu beachten, um Missverständnisse und Fehlkommunikation zu vermeiden:
- Nutzen Sie am besten nur die herkömmlichen lachenden und lächelnden Emojis. Es gibt zwar auch andere Emojis, die die meisten Betrachter als grundsätzlich positiv empfinden werden - die sie aber mehrdeutig interpretieren könnten. Ein Paradebeispiel dafür ist der „Zwinker“-Emoji.
- Verzichten Sie auf diese mehrdeutigen Emojis, um keine Missverständnisse zu provozieren. Die Bedeutungen von Emojis können je nach Absender und Adressat unterschiedlich sein und sich auch mit der Zeit verändern. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, wofür ein bestimmter Emoji steht, informieren Sie sich in der Emojipedia (englisch).
- Für Emojis gilt der Grundsatz „Weniger ist mehr“. Setzen Sie sie in der beruflichen Kommunikation ein wie Ausrufezeichen: sehr sparsam.
- Ersetzen Sie keine ganzen Sätze oder Zusammenhänge durch Emojis. Sie sollen Ihre Botschaft nur unterstützen.