Jobs in der Reifenherstellung sind nur was für Männer? Von wegen! Um mehr Frauen für die Arbeit an der Maschine zu begeistern, veranstaltet das Unternehmen Michelin in Bad Kreuznach jährlich im Herbst den „Frauen-Zukunftstag“. Gut 160 Interessierte haben das Werk so in den letzten zwei Jahren erkundet – über 30 reichten eine Bewerbung ein, viele von ihnen zählen heute zur Belegschaft. Auch Nathalie Zeitz (32) hat dem Event ihre jetzige Stelle zu verdanken. Wir.Hier. hat mit ihr gesprochen.
Wo genau arbeiten Sie in der Produktion?
In der Reifenendkontrolle. Dort überprüfe ich die Pneus mit Augen und Händen. Ich muss sehen und fühlen, ob sich in der Verarbeitung Fehler eingeschlichen haben.
Ein typischer Männerberuf, oder?
Ich war an dem Arbeitsplatz tatsächlich die erste Frau. Das hat mich aber nie gestört. Der Job liegt mir richtig gut, und die Kollegen sind nett. Inzwischen sind wir zwei Frauen, und es sollen noch mehr werden. Mein Arbeitsplatz ist übrigens so eingerichtet, dass ich körperlich anstrengende Aufgaben übernehmen kann – wie jeder andere auch.
Auf die Tätigkeit gekommen sind Sie 2014 beim Frauen-Zukunftstag.
Ich war damals Reinigungskraft und auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Als ich von dem Info-Tag hörte, wurde ich neugierig und wollte sehen, was das Unternehmen zu bieten hat.
Was hat Sie überzeugt, sich zu bewerben?
Mich hat beeindruckt, wie sich der Betrieb für uns Frauen ins Zeug legt. Man bekommt nicht nur viele Infos. Bei einer Werkführung zeigen Mitarbeiterinnen auch gleich die möglichen Arbeitsplätze, beschreiben Aufgaben und Verantwortung.
Was raten Sie Frauen?
Informiert euch und lasst euch nicht von Vorurteilen abschrecken! Für Frauen gibt es jede Menge geeignete Arbeitsplätze in der Produktion.
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