Arbeiten in der Chemie

Arbeiten im Alter: "Warum soll ich aufhören?"

· Lesezeit 3 Minuten.
 Adolf Ballreich ist Anlagenfahrer und seit 50 Jahren bei BASF. (Foto: Privat)
Erfahrung satt: Adolf Ballreich ist Anlagenfahrer und seit 50 Jahren bei BASF. (Foto: Privat)

Adolf Ballreich ist 64 Jahre alt und Anlagenfahrer bei BASF. Dieses Jahr feiert er sein 50-Jähriges und erzählt, warum er so lange dabeigeblieben ist

Herr Ballreich, wie haben Sie bei BASF angefangen?

Ich kam mit 14 Jahren direkt nach der Schule zu BASF. Eigentlich wollte ich in dem Alter noch gar nichts machen. Aber mein Vater hat gesagt: „Du gehst zu BASF. Fertig.“ Das habe ich dann gemacht und bin als Chemiefachwerker eingestellt worden. Seitdem arbeite ich als Anlagenfahrer. Heute bin ich im Bereich der Kathodenforschung für Batterien tätig.

Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag erinnern?

Das war sehr aufregend! Ich war ja im Prinzip noch ein Kind und kam in einen riesigen Betrieb mit Doktoren und Meistern. Am ersten Tag wurde mir erst mal alles gezeigt. Ich wurde durch die Labore geführt und habe meine Vorgesetzten kennengelernt. Gearbeitet wurde an dem Tag noch nicht. Dass ich 50 Jahre später immer noch bei BASF bin, hätte ich damals nie gedacht.

Haben Sie in der Zeit mal mit dem Gedanken gespielt, das Unternehmen zu wechseln?

Nein, solche Überlegungen hatte ich nie. Ich bin hier einfach gut integriert. Ich habe Kollegen, mit denen ich seit 40 Jahren zusammenarbeite. Das ist wie eine Familie und schweißt zusammen.

Wie hat sich Ihre persönliche Arbeit im Lauf der vergangenen 50 Jahre verändert?

Früher war die Arbeit schwerer, denn man machte alles manuell – hat beispielsweise Anlagen gefahren und war viel öfter direkt vor Ort. Heute sitzt man in 10 bis 20 Meter Entfernung in der Messwarte oder in einem eigenen Büro und ist weniger draußen im Betrieb. Auch ist die Arbeit sauberer und sicherer.

Gab es auch schwierige Veränderungen?

Durch den Wandel bei der Arbeit habe ich viele neue Dinge gelernt, vor allem die Arbeit am Computer. Damit habe ich vor rund 25 Jahren so richtig angefangen. Wenn man das nicht wie heute von klein auf lernt, tut man sich schwer und sperrt sich anfangs auch ein bisschen dagegen. Aber irgendwann wusste ich, du musst mitziehen. Man muss lernen. Fertig, aus.

Wie lange müssen Sie denn jetzt noch arbeiten?

Müssen tue ich gar nicht mehr! Ich möchte gerne noch eineinviertel Jahre bleiben und wenn es geht sogar noch etwas länger. Wenn doch alles stimmt, warum soll ich aufhören?

Zahlen & Fakten: Wie die Altersstruktur in Rheinland-Pfalz wirklich aussieht.

Und wie der Reifenhersteller Michelin ältere Mitarbeiter motiviert und fit hält, gibt's hier zu lesen.

  • Like
  • PDF

Das könnte Sie auch interessieren

Außenansicht der Emser Therme

Sie möchten eine Übernachtung im Emser ThermenHotel oder einen Wanderrucksack gewinnen? Dann nehmen Sie an unserem Gewinnspiel teil. Dazu müssen Sie nur folgende Fragen richtig beantworten:
1. Wie viele Auszubildende gibt es in der Chemieindustrie in Deutschland?2. Wer entscheidet, ob neue Elemente zum Periodensystem hinzugefügt werden? 3. Wie heißt der Generationentalk von Wir.Hier.? 
1. Preis
Eine Übernachtung für zwei Personen im Emser ThermenHotel. 
2.-4. Preis 
Einen leichten und ergonomisch geformten Wanderrucksack von Deuter. 
So können Sie teilnehmen: 
Schicken Sie uns die Antworten auf die drei Fragen, Ihre Anschrift sowie den Namen Ihres Arbeitgebers per E-Mail an: redaktion@wir-hier.de
Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiter der Chemieunternehmen in Rheinland-Pfalz. Eine Teilnahme über Gewinnspielclubs oder sonstige gewerbliche Dienstleister ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden unter allen richtigen Einsendungen ausgelost.
Einsendeschluss ist der 17. Oktober 2024.

Acht Mitarbeiter von Michelin stehen mit ihren Managern in einer Halle. Foto: Michelin

Aufgrund der geplanten Werkschließung in Trier bietet Michelin seinen Mitarbeitern eine berufliche Qualifikation bei der IHK. Die ersten Absolventen haben die Prüfung zum Maschinen- und Anlagenführer erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen im Winter die nächsten Mitarbeiter zur Prüfung antreten.

Newsletter