Arbeiten in der Chemie

YouTube statt Facebook: So finden Betriebe und Azubis zusammen

· Lesezeit 2 Minuten.
Zwei junge Leute mit Smartphones. Jugendliche nutzen vor allem YouTube, TikTok und Instagram. Unternehmen, die hier ihre Ausbildungsplätze anbieten, haben die Nase vorn. Foto: stock.adobe.com - Viacheslav Yakobchuk
Immer am Lieblingsgerät: Jugendliche nutzen vor allem YouTube, TikTok und Instagram. Unternehmen, die hier ihre Ausbildungsplätze anbieten, können punkten. Foto: stock.adobe.com - Viacheslav Yakobchuk

44 Prozent der Unternehmen konnten im Ausbildungsjahr 2023/24 nicht alle Ausbildungsstellen wie gewünscht besetzen. Zugleich meint ein Viertel der Jugendlichen, es gebe zu wenige Ausbildungsplätze. Das zeigt eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Trotz dieser unterschiedlichen Wahrnehmung sind sich über 80 Prozent der jungen Menschen und der Unternehmen einig, dass eine Berufsausbildung eine gute Grundlage für die Karriere ist. 

Unternehmen und Jugendliche bewegen sich auf unterschiedlichen Kanälen

Die Verfasser der Studie haben Daten aus einer Jugendbefragung der Bertelsmann Stiftung und der einer IW-Unternehmensbefragung gegenübergestellt. Der Befund: Noch sind Ausbildungsbetriebe und Jugendliche in unterschiedlichen sozialen Medien unterwegs. Dieses aneinander vorbeilaufende Informationsverhalten gilt als eines von mehreren Passungsproblemen, die zu unbesetzten Ausbildungsstellen und unversorgten Jugendlichen führen:

  • YouTube spielt für Unternehmen beim Ausbildungsmarketing keine große Rolle, für Jugendliche aber sehr wohl. Fast die Hälfte der Jugendlichen sucht dort nach Ausbildungsstellen. Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen bespielt diesen Kanal.
  • Ähnliches gilt für WhatsApp, TikTok und Snapchat.
  • Facebook nutzt nur jeder vierte Jugendliche, aber mehr als 70 Prozent der Unternehmen.

Das Autorenteam empfiehlt den Unternehmen, auf den Formaten der Jugendlichen zu werben. Und zwar am besten so, dass die eigenen Azubis dort auftreten.

Überzeugend: Einblick in das echte Arbeitsleben

Darüber hinaus sollen reale Erlebnisse und persönlicher Austausch den Zugang zur Arbeitswelt verbessern:

  • Ausbildungsbotschafter erzählen dabei, wie sie ihre Ausbildung erleben.
  • Durch Schulkooperationen und Betriebsbesichtigungen kommen Schüler mit möglichen Arbeitgebern in Kontakt.
  • Mit Praktika erkunden Jugendliche ihre Talente und Wünsche. Außerdem haben sie damit einen Fuß in der Tür zur Ausbildung.
  • Senior-Ausbildungsbotschafter informieren interessierte Eltern.

Noch überzeugender: Mit gutem Betriebsklima punkten

Ein nettes Team, attraktive Entwicklungsmöglichkeiten und Offenheit haben für junge Leute einen hohen Stellenwert. Ausbildungsunternehmen, die dies bieten, sollten solche Vorzüge besser hervorheben.

Für beide Seiten ergeben sich mehr Chancen, wenn Arbeitgeber echte Kompetenzen gelten lassen und nicht nur formale Zeugnisse und Zertifikate. Dann haben auch Jugendliche mit niedrigem Schulabschluss noch Einstiegsoptionen.

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