Selbstmotivation kann Teamwork sein
Fast wäre die Studentin Bianca Schöne nicht zum Mechatroniker-Aufnahmetest erschienen. Sie wollte lieber diesen technischen Beruf erlernen statt weiter zu studieren. Aber kurz vor dem entscheidenden Termin plagten sie die Zweifel. Wichtige Unterstützung kam von Freunden – und zwar sehr deutlich: „Sag mal, bist du doof? Natürlich gehst du dahin. Du machst diesen Test und wirst diese Ausbildung starten!“
Bianca Schöne bestand nicht nur den Test, sondern kürzlich auch die Facharbeiterprüfung. Nun steuert sie auf den Meister-Abschluss zu.
Ihr Tipp zum Durchhalten: Einfach machen, aber nicht unbedacht. Vorher checken, welchen Support das Umfeld bietet. Damit meint sie Freunde, Eltern sowie finanzielle Hilfen, damit Geldsorgen nicht vom Ziel ablenken.
Vier goldene Regeln, um sich selbst zu motivieren
Dass es auf dem Weg zum Ziel mal Frust gibt, gehört dazu. Damit am Ende des Weges dennoch ein Erfolg steht, ist es hilfreich, vorab ein paar Dinge zu klären und auf diese vier goldenen Regeln zur Selbstmotivation zu achten.
1. Entscheidend für die Selbstmotivation: ein realistisches Ziel
Zwar macht ein hohes Ziel euphorisch. Doch es sollte zum Zeitbudget, zu den Möglichkeiten und eigenen Talenten passen. Lässt es sich nicht in machbare Teilziele aufteilen oder läuft gar den eigenen Begabungen zuwider, kann es erforderlich sein, sich vom ursprünglichen Ziel zu verabschieden. Es gibt genug andere, realistische Ziele.
2. Etappensiege feiern
Jede vollbrachte Etappe verdient eine Belohnung. Je härter der Einsatz, umso kürzer dürfen die Etappen sein und um so öfter gibt es dementsprechend einen kleinen Erfolg zu feiern. Feiern heißt wortwörtlich feiern: Die Freude über das Erreichte sollte nicht im Alltag verpuffen, sondern richtig gewürdigt werden. Am schönsten ist es, sie mit anderen zu teilen.
3. Ein positives Umfeld schaffen
Menschen, die Rückenwind geben, sind Gold wert. Dazu zählen der Kollegenkreis, Mentoren, Vorgesetzte sowie Freunde und Familie. Auch ein angenehm gestalteter Arbeitsplatz, ein Maskottchen oder Musik mit dem richtigen Beat (im geeigneten Moment) verbessern die Stimmung.
4. Für Pausen und für Abwechslung sorgen
Ob es ums Büffeln oder um Fitness geht: Irgendwann kommt das Trainingsplateau. Dann kostet jeder noch so kleine Fortschritt viel mehr Mühe als zuvor oder bleibt ganz aus. Dem kann man mit anderen Lern- oder Trainingsmethoden begegnen. Auch eine gute Work-Life-Balance und tägliche Pausen sind wichtig, um einer Dauererschöpfung vorzubeugen. Statt mehr Informationen aufzunehmen, kann ein Waldlauf dafür sorgen, dass für einen Moment der Kopf frei ist und sich dann erst der Lernstoff setzt.
Motivationskiller identifizieren
Manche Motivationskiller sind so stark, dass man sich am besten mit ihnen auseinandersetzt, bevor man anfängt. Der innere Schweinehund ist dabei noch am einfachsten zu bezwingen. Denn hat sich nach ca. vier Wochen eine neue, produktive Gewohnheit gefestigt und stellen sich die ersten Erfolge ein, wird der innere Schweinehund immer leiser.
Zum Versiegen des anfänglichen Ehrgeizes können die folgenden Faktoren führen. Sich selbst stärker zu motivieren, kann dann die richtige Antwort sein, muss aber nicht.
Motivationskiller und wie man ihnen begegnet
Motivationskiller | Mehr Selbstmotivation oder nicht? |
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Das Ziel bietet keine echte Aufstiegsperspektive. | Checken: Lohnt sich der Aufwand trotzdem? Wenn das Ziel nicht einmal eine persönliche Bereicherung bietet: prüfen, ob man es neu definiert. |
Der finanzielle oder zeitliche Aufwand ist viel höher als gedacht. | Timing anpassen und Teilerfolge wertschätzen. |
Es kommen neue, unerwartete Belastungen hinzu. | Alltag reorganisieren, Hilfe suchen, Timing anpassen. Auch was man nun zusätzlich schafft, ist ein Erfolg. |
Der eigene Fokus auf das Ziel nervt und belastet andere Menschen. | Nahestehende Menschen haben berechtigte Bedürfnisse. Was sich für sie ändern wird und wer welchen Beitrag leistet, ist Verhandlungssache. Gegebenenfalls verdienen auch die Menschen im Umfeld mal eine Belohnung. |
Killerphrasen (Du bist zu alt, Frauen/Männer können das nicht etc.) | Killerphrasen als solche ignorieren; tatsächliche unfaire Aufstiegshindernisse prüfen. |
Alle meckern an allem nur herum. | Mecker-Arien abkürzen und Positives benennen, statt mitzumeckern. Sich ein anderes, besser gelauntes Umfeld suchen. |
Nach vorne schauen hilft sehr, sich selbst zu motivieren
Die fertig ausgebildete Bianca Schöne steckt nun in den Vorbereitungen zum Meister-Abschluss. Es ist mal wieder eine lernintensive Zeit für sie. Ein klares Timing und eine positive Perspektive halten sie dabei auf Kurs: Sie möchte später ihrer Familie etwas bieten können und „supergern noch etwas von der Welt sehen“. Ein Meister-Gehalt ist dafür eine gute Basis.