Arbeiten in der Chemie

„Die Bereitschaft, sich weiterzubilden, ist wichtiger denn je“

· Lesezeit 2 Minuten.
IW-Expertin Andrea Hammermann. Foto: IW
Kennt sich mit den Entwicklungen am Arbeitsmarkt aus: IW-Expertin Andrea Hammermann. Foto: IW

Eine Ausbildung machen und dann bis zur Rente denselben Job behalten – geht das künftig noch?

Auf alle Beschäftigten kommt zu, dass sich ihre Tätigkeit im Lauf des Arbeitslebens verändert. Man wird nicht 1:1 dasselbe machen bis zur Rente. Die Bereitschaft, sich weiterzubilden, ist wichtiger denn je. Es ist zwar nach wie vor üblich, über viele Jahre beim selben Arbeitgeber zu arbeiten. Aber die Beschäftigten müssen sich auf neue Technologien und neue Arbeitsabläufe einstellen.

Welche Qualifikationen sind für die neue Arbeitswelt besonders wichtig?
Einen Abschluss zu machen bleibt wichtig, um ein gutes Einkommen und Sicherheit zu erreichen. Besonders gefragt sind Fachkräfte aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Die sind ganz wichtig, damit die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft gelingt. Darüber hinaus sind weichere Kompetenzen wichtig: Lernfähigkeit, Veränderungsbereitschaft, Resilienz. Und die Fortschritte bei künstlicher Intelligenz sollten Beschäftigte im Blick haben und entsprechende Tools bedienen können.

Nicht jeder hat Lust, sich neben einem anstrengenden Job Neues anzueignen. Wie gelingt erfolgreiche Weiterbildung?
Indem sie in den Arbeitsalltag integriert wird. Teams aus erfahrenen Kollegen und Berufseinsteigern zu bilden, ist zum Beispiel sehr sinnvoll. Es profitieren beide Seiten, denn die einen bringen einen großen Erfahrungsschatz ein, die anderen neue Ideen oder digitale Kompetenzen. Da sehe ich auch die Beschäftigten in der Pflicht: Alle sollten eine gewisse Neugier und Offenheit zeigen, um sich in neue Tools reinzufuchsen und Kollegen um Hilfe zu bitten. Das gilt übrigens auch für die Arbeitszeitgestaltung: Wenn es in einem Betrieb flexible Gestaltungsoptionen gibt, sollten Beschäftigte auch bereit sein, im Notfall mal das Private zurückzustellen und beispielsweise den Tag im Homeoffice zu verschieben. Jeder sollte ein bisschen unternehmerisch mitdenken.  

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