Arbeiten in der Chemie

KI bei Boehringer Ingelheim: „Arbeit zwischen Disziplinen wird sich verändern“

· Lesezeit 2 Minuten.
Bereichsleiterin Ulrike Gräfe-Mody
Frühere Erkennung und Behandlung: Ulrike Gräfe-Mody hofft, mit Hilfe von KI den Verlust der Sehkraft zu verhindern. Foto: Boehringer Ingelheim

Welche Bedeutung hat künstliche Intelligenz für Ihren Unternehmensbereich?

Die Augenheilkunde, speziell die Netzhauterkrankungen, eignen sich in besonderem Maß für den Einsatz von KI, da Diagnostik und Therapiekontrolle überwiegend auf nicht-invasiven Bildgebungsverfahren beruhen. Eine KI kann in diesen Bildern Informationen erkennen, die auch für den erfahrenen Augenarzt nicht einfach sichtbar sind. Unsere Vision ist es, durch Früherkennung von Netzhauterkrankungen und frühe Behandlung den Verlust der Sehkraft zu verhindern. Diese Früherkennung und die Information über den zu erwartenden Krankheitsverlauf eines Patienten werden nur mittels KI in großem Maßstab in der klinischen Praxis möglich sein. KI hat daher eine fundamentale Bedeutung für die Zukunft der Augenheilkunde und die entstehenden Therapien.

Welche Beschäftigten brauchen Sie für den Umgang mit KI besonders?

Für die Entwicklung von KI für medizinische Anwendungen braucht es zum einen ein Verständnis der KI-Entwickler für die medizinischen Fragestellungen, aber zum anderen auch grundlegende Kenntnisse der Mediziner und Naturwissenschaftler über die Möglichkeiten und Grenzen der KI. Beschäftigte aus diesen Bereichen mit großem Interesse am oder Kenntnissen im jeweils anderen Bereich werden hier spannende Möglichkeiten finden, Innovation voranzutreiben. Entscheidend wird die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen sein.

Wird die Einführung von KI Jobs kosten?

In meinem Unternehmungsbereich, so wie in vielen anderen Industriezweigen auch, wird es zukünftig einen höheren Bedarf an Beschäftigten geben, die sich mit der Entwicklung von KI-Algorithmen auskennen. Durch die Weiterentwicklung der Anwendung von KI in der Augenheilkunde wird es meines Erachtens nicht weniger Jobs geben, aber sehr wahrscheinlich wird sich die Arbeit auch zwischen den Disziplinen verändern. Auch in Zukunft wird der Augenarzt die Diagnose stellen und die Behandlung festlegen, aber die KI-basierten Informationen aus den ophthalmologischen Bildern, die ihm für die Therapieentscheidung für einen einzelnen Patienten zur Verfügung gestellt vorliegen, werden um ein Vielfaches besser und schneller verfügbar sein. Dadurch wird ein individueller und früher Therapieansatz unterstützt und eine fortschreitende Erkrankung bestmöglich verhindert.

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